In Uganda will ein Musiker Präsident werden
Der Promis-als-Präsidenten-Trend geht weiter: Nach Ungarns Wolodimir Selenski will in Uganda der Musiker Bobi Wine die Staatsführung übernehmen.
Das Wichtigste in Kürze
- Bobi Wine will 2021 zum Präsidenten von Uganda gewählt werden.
- Der Musiker gilt als einer der grössten Popstars Ostafrikas.
Die weltweite Politik-Szene wird von Nicht-Politikern aufgemischt. Erst kürzlich wählten die Ukrainer den Schauspieler Wolodimir Selenski zu ihrem neuen Präsidenten. Das Nachsehen hat der bisherige Amtsinhaber Petro Poroschenko.
Aber auch in Uganda baut sich gerade ein Präsidentschafts-Kandidat auf, dessen Hauptberuf wenig in das klischeehafte Profil eines Staatschefs passt.
Bobi Wine ist Musiker – aber eine Karriere als einer der grössten Popstars Ostafrikas ist für den 37-Jährigen nicht genug. Schon während des Wahlkampfes 2016 rief er mit seinen Lieder zu Toleranz und Meinungsfreiheit auf.
Uganda wählt Bobi Wine ins Parlament
2017 wählte das Volk den geborenen Robert Kyagulanyi Ssentamu als unabhängigen Kandidaten ins Parlament von Uganda. Mit seiner Beliebtheit stärkte er die Opposition, deren Kandidaten immer mehr Nachwahlen für sich entscheiden konnten. Das dürfte dem Langzeit-Regenten Yoweri Museveni nicht gepasst haben.
Am 15. August 2018 wurde Bobi Wine wegen illegalen Waffenbesitzes verhaftet. Nach anhaltenden Folter-Vorwürfen wurde er freigelassen – und gleich darauf wegen Hochverrats wieder festgenommen.
Auch in diesem Jahr wurde der Musiker und Parlamentarier bereits verhaftet. Er soll ein Konzert am Viktoriasee trotz Verbot abgehalten haben.
Seine Kriminalität tut Bobi Wines Beliebtheit keinerlei Abbruch. Ganz im Gegenteil: Vor allem die Jugend Ugandas steht hinter ihm. Für sie ist er bereits ihr «Ghetto-Präsident».