Der Iran sieht in den dänischen Anschlagsberichten einen klaren Versuch Israels, die Beziehungen zwischen dem Land und der EU zu torpedieren.
Mohamed Dschawad Sarif (r), Aussenminister des Iran, hört bei einem Gespräch zu.
Mohamed Dschawad Sarif (r.), Aussenminister des Iran, hört bei einem Gespräch zu. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Laut dem Iran gäbe es keine Pläne zu einem Anschlag in Dänemark.
  • Die Regierung hat Dänemark eine Zusammenarbeit bei den Ermittlungen angeboten.
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Der Iran hat Dänemark eine Zusammenarbeit bei den Ermittlungen zu angeblichen Anschlagsplänen des iranischen Geheimdienstes in dem skandinavischen Land angeboten. Die Pläne gebe es nicht. «Wir weisen diese grundlosen Unterstellungen erneut vehement zurück und sehen in dem Fall einen klaren Versuch des zionistischen Regimes (Israel), die Beziehungen zwischen dem Iran und der EU zu torpedieren», sagte Aussenminister Mohamed Dschawad Sarif in einem Telefonat mit seinem dänischen Amtskollegen Anders Samuelsen.

Der Iran sei bereit, mit den dänischen Sicherheitsbeamten in dem Fall zusammenzuarbeiten. Auch für Teheran sei eine lückenlose Aufklärung dieser «Verschwörung» sehr wichtig, sagte Sarif laut der Nachrichtenagentur Isna heute Samstag. Teheran steht unter dem Druck schwerer US-Sanktionen und sucht in Europa Partner zur Fortsetzung der Wirtschaftsbeziehungen. Die israelische Zeitung «Jerusalem Post» berichtete, der israelische Geheimdienst Mossad habe Dänemark die Informationen über die iranischen Anschlagspläne geliefert.

Anschlag auf Militärparade

Der Chef des dänischen Inlandsgeheimdienstes PET hatte dem Iran vorgeworfen, einen Anschlag auf eine Gruppe in Dänemark lebender Iraner zu planen, die sich für die Unabhängigkeit der iranischen Region rund um die Stadt Ahwas im Südwestiran engagieren. Für den von Schiiten regierten Iran handelt es sich um sunnitische Separatisten der Organisation Al-Ahwasieh, die Ende September die Verantwortung für einen Anschlag auf eine Militärparade in Ahwas übernommen hatte. 

Bei dem Anschlag wurden nach offiziellen Angaben mindestens 25 Menschen getötet und mehr als 60 verletzt. Al-Ahwasieh wird laut Teheran vom sunnitischen Saudi-Arabien unterstützt und soll der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) nahe stehen.

Sarif rief Dänemark auf, die Mitglieder dieser Organisation ins Visier nehmen, nachdem sie sich zusammen mit dem IS zu dem Anschlag in Ahwas bekannt habe. «Die Unterstützung der dänischen Regierung für Terroristen ist für Teheran nicht akzeptabel», sagte Sarif in dem Telefonat mit Samuelsen.

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