Iren stimmen heute über neues Parlament ab
In vorgezogenen Neuwahlen stimmen die Bürger in Irland heute über ein neues Parlament ab.
Das Wichtigste in Kürze
- Irlands Ministerpräsident Leo Varadkar muss um seine Wiederwahl fürchten.
- In den Umfragen lag die republikanische Sinn-Fein-Partei mit 25 Prozent an der Spitze.
- Varadkars Fine Gael lag mit 20 Prozent nur an dritter Position.
Die Wahllokale öffneten um 8 Uhr (MEZ). Irlands Regierungschef Leo Varadkar muss um seine Wiederwahl fürchten.
In den jüngsten Umfragen lag die republikanische Sinn-Fein-Partei mit 25 Prozent an der Spitze. Varadkars Fine Gael lag mit 20 Prozent nur an dritter Position, die Oppositionspartei Fianna Fail kam auf 23 Prozent.
Alles sei offen
Bei dieser Wahl sei «alles offen», sagte Varadkar am Freitag bei seinem letzten Wahlkampfauftritt in der westlichen Stadt Ennis. Rund 3,3 Millionen Wahlberechtigte stimmen über die 159 Mitglieder des irischen Unterhauses, des Dail, ab.
Varadkar hatte Mitte Januar die vorgezogene Neuwahl angesetzt. Bei den Wahlen im Februar 2016 hatte dessen konservative Fine Gael eine Mehrheit verfehlt. Seither ist sie auf die Unterstützung der grössten Oppositionspartei Fianna Fail angewiesen, die jedoch zusehends bröckelte.
Sinn Fein strebt ein vereintes Irland
Die linksgerichtete Sinn Fein strebt ein vereintes Irland an - mit dem zu Grossbritannien gehörenden Nordirland. Fine Gael und Fianna Fail haben eine Zusammenarbeit mit dem einstigen politischen Flügel der irischen Untergrundarmee IRA ausgeschlossen. Die Partei habe sich «nicht von ihrer blutigen Vergangenheit reingewaschen», sagte der Chef von Fianna Fail, Micheal Martin, am Freitag.
Sinn Fein stand schon häufiger in Meinungsumfragen vor Wahlen gut da, schnitt dann jedoch unterdurchschnittlich ab. Zudem hat die Partei nur 42 Kandidaten aufgestellt. Im Falle eines Wahlsiegs wäre sie nicht in der Lage, eine Mehrheitsregierung zu bilden.
Die Wahllokale auf dem irischen Festland sind bis 23 Uhr (MEZ) geöffnet. Erste Nachwahlbefragungen werden nach Schliessung der Wahllokale veröffentlicht, die Auszählung der Stimmen beginnt erst am Sonntagmorgen.