Italiens Regierungschef bedankt sich für deutsche Hilfen in der Corona-Pandemie
Bei einem Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in Rom hat sich Italiens Ministerpräsident Mario Draghi für die deutsche Hilfe in der Corona-Pandemie bedankt.
Das Wichtigste in Kürze
- Draghi: «Das war etwas, was uns wirklich sehr bewegt hat».
«Ich bin ihr ganz persönlich dankbar für den regelmässigen Austausch, zu dem es in diesem schwierigen Jahr zwischen uns beiden gekommen ist», sagte der Regierungschef am Donnerstag. Während der akuten Phase der Pandemie habe Merkel eine Versorgung italienischer Patienten in deutschen Krankenhäusern in die Wege geleitet. «Das war etwas, was uns wirklich sehr bewegt hat.»
Die Kanzlerin habe auch eine «entscheidende Rolle» bei der Schaffung des Programms «Next Generation EU» gespielt, das Italien Hilfen in Milliarden-Höhe zum Wiederaufbau nach der Corona-Pandemie gewährt. Draghi bezeichnete den Fonds als ein «greifbares Zeichen der Solidarität der EU den Ländern gegenüber, die am meisten von der Pandemie betroffen waren».
«Wir sind diejenigen, die den Löwenanteil des Programms bekommen haben - 191 Milliarden - somit sind wir auch diejenigen, die die grösste Verantwortung tragen», betonte der italienische Regierungschef. Es handle sich um eine «aussergewöhnliche Chance» für Italien. Die Kanzlerin erwiderte, sie habe Vertrauen, «dass Italien dieses Geld jetzt in sehr guter Weise ausgibt, um für das Land und die Menschen in dem Land etwas zu erreichen».
Bei ihrem gemeinsamen Arbeitsessen sprachen Merkel und Draghi eigenen Angaben zufolge auch über die Rolle beider Länder in der EU, über die europäische Sicherheitspolitik insbesondere mit Blick auf Libyen und über die humanitäre Lage in Afghanistan. Sie wünsche sich auch für die Zukunft ein Europa, «das möglichst viele starke Repräsentanten seiner jeweiligen Mitgliedstaaten hat, und das gilt für Italien auf jeden Fall», sagte die Kanzlerin.
Am Nachmittag nimmt Merkel zusammen mit dem Papst vor dem Kolosseum in Rom an der Abschlussveranstaltung des Friedenstreffens der Gemeinschaft Sant' Egidio teil und hält dort eine Rede. Merkel war während ihrer 16-jährigen Amtszeit mehrfach von Franziskus und seinem Vorgänger Benedikt XVI. zu Privataudienzen empfangen worden.