Joe Biden bei Debatte unter Beschuss – doch er bleibt Favorit
Das Wichtigste in Kürze
- In der Nacht auf Freitag fand die dritte TV-Debatte der demokratischen Kandidaten statt.
- Favorit Joe Biden wurde von seinen Partei-Kollegen immer harsch angegangen.
- Der frühere Vizepräsident gilt trotzdem als der Gewinner der dreistündigen Debatte.
Ex-Vizepräsident Joe Biden steht bei der dritten Runde der Demokraten-Fernsehdebatte in der Nacht auf Freitag erneut unter Beschuss. Zum Beispiel griff ihn der frühere US-Wohnungsbauminister Julian Castro mehrfach scharf an.
Beim Thema Gesundheitspolitik warf Castro seinem Kontrahenten vor, er habe seine Position innerhalb von zwei Minuten komplett geändert.
«Hast du etwa bereits wieder vergessen, was du vor zwei Minuten gesagt hast», fuhr Castro den 76-Jährigen an. Ein klarer Seitenhieb gegen dessen Alter.
Auch beim Thema Migrationspolitik war der Ex-Vizepräsident erneut viel Kritik ausgesetzt. Eine Frage war, ob er Massenabschiebungen in der Amtszeit des damaligen Präsidenten Barack Obama im Nachhinein für einen Fehler halte. Biden wich aus und sagte, er sei Vize-Präsident und nicht Präsident gewesen.
Debatte: Joe Biden gilt als Gewinner, Warren als Verliererin
Biden führt in den Umfragen das Feld der demokratischen Bewerber um die Präsidentschaftskandidatur deutlich an. Gefolgt wird er von den weiter links auf dem politischen Spektrum positionierten Senatoren Bernie Sanders und Elizabeth Warren.
Für Joe Biden und Elizabeth Warren war es die erste Konfrontation auf der Fernsehbühne. Die beiden hatten auch die meiste Sprechzeit, wie die «Washington Post» festhielt. Der Ex-Vizepräsident führte die Liste an mit 17,4 Minuten. Warren sprach insgesamt während 16,5 Minuten.
Auffällig: Die beiden hatten mehr als doppelt so viel Sprechzeit wie Andrew Yang, der gerade Mal auf 7,9 Minuten kam.
Laut «CNN» geht Joe Biden als einer der klaren Gewinner der Debatte hervor. «Die ersten 30 Minuten dieser Debatte sind normalerweise die Zeit mit der höchsten Zuschauerzahl. In dieser Zeit sahen wir die besten Momente des Favoriten – in seiner gesamten bisherigen Kampagne», lobt CNN den 76-Jährigen.
Der Auftritt von Elizabeth Warren dagegen wurde von der US-Nachrichtenseite kritisiert. «Die Senatorin von Massachusetts war nicht schlecht, aber sie war nicht in die Debatte involviert. Das ist seltsam, da sie im Moment als die stärkste Herausforderin gilt», lautete die ernüchternde Analyse von «CNN».
Donald Trump sieht Joe Biden als Favoriten
Auch US-Präsident Donald Trump sieht Joe Biden als klaren Gewinner des internen Rennens. Und das obwohl er ihn auch schon wegen seines Alters verspottet hat. Kurz vor der Debatte, sagte er, Ex-der Ex-Vizepräsident werde sich durchsetzen, solange er «keine grösseren Fehler macht».