Joe Biden gerät bei TV-Debatte der Demokraten unter Druck
Das Wichtigste in Kürze
- Joe Biden wurde bei der zweiten TV-Debatte der Demokraten hart angegangen.
- Der Politik-Veteran selbst zeigte sich aber kämpferischer als bei der ersten TV-Debatte.
- Der ehemalige Vizepräsident führt in Umfragen vor Bernie Sanders und Elisabeth Warren.
Joe Biden hat es als Favorit für die Vorwahlen der Demokraten wahrlich nicht leicht. Seine parteiinternen Rivalen warfen iihm am Mittwochabend unter anderem dessen Positionen in Einwanderungspolitik und der Justizpolitik vor. Auch seine Gesundheitspolitik und seinen Umgang mit Befürwortern der Rassentrennung wurden kritisiert. Der Politik-Veteran selbst zeigte sich aber kämpferischer als bei der ersten TV-Debatte Ende Juni.
Biden führt die Umfragen für die Vorwahlen der Demokraten mit grossem Vorsprung an. Er liegt bei rund 32 Prozent. Damit hat er doppelt so gute Werte, wie die zweitplatzierten Senatoren Bernie Sanders und Elizabeth Warren.
Joe Biden vs. Kamala Harris
Seine Favoritenrolle macht Biden aber natürlich zu einem beliebten Ziel von Angriffen. Und zwar nicht nur von US-Präsident Donald Trump, sondern auch seiner demokratischen Mitbewerber. Die Senatorin Kamala Harris hielt ihm erneut wohlwollende Äusserungen zu Senatoren vor, die vor Jahrzehnten die Rassentrennung befürworteten.
«Wenn diese Befürworter der Rassentrennung sich durchgesetzt hätten, wäre ich heute nicht Senatorin», sagte die afroamerikanische Politikerin. «Und Barack Obama hätte Sie nicht nominieren können.» Biden, der unter Präsident Obama acht Jahre lang Vizepräsident war, kritisierte wiederum Harris' Vorschläge für eine Reform des Gesundheitssystems. Mit «doppelzüngigen» Vorschlägen werde Harris Trump bei der Präsidentschaftswahl 2020 nicht besiegen können.
Joe Biden zeigt harte Haltung bei Thema Migration
Biden wandte sich auch gegen Forderungen von Parteifreunden, einen illegalen Grenzübertritt in die USA zu entkriminalisieren. «Wer illegal einreist, muss ausgewiesen werden können. Das ist eine Straftat.» Biden zeigte damit eine harte Haltung beim Thema Migration, mit dem Trump bei den Wählern punkten will.
Biden und Harris hatten sich schon bei der ersten TV-Debatte auf NBC ein Wortgefecht geliefert. Am Mittwochabend wandte sich der Ex-Vizepräsident in einem ungewöhnlichen Schritt an die Senatorin. Unmittelbar vor der Diskussionsrunde, schüttelte er ihre Hand und sagte: «Sei nicht zu hart zu mir, Kind.»
Die Vorwahlen der Demokraten beginnen Anfang Februar 2020 mit einer Abstimmung im Bundesstaat Iowa. Die Oppositionspartei hofft, Präsident Trump bei der Präsidentschaftswahl im November 2020 aus dem Weissen Haus drängen zu können.