Zum Auftakt des Tory-Parteitags in Manchester hat sich die Führungsspitze der britischen Konservativen streitlustig gezeigt.
boris johnson
Boris Johnson, hier bei einem BBC-Interview, war nicht glücklich über die Berichterstattung über sich selbst und seine Partei. Er will der BBC darum die Finanzierung entziehen. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Parteitag der Tories, der vier Tage dauert, hat heute begonnen.
  • Boris Johnson steht massiv unter Druck.
  • Zum Auftakt des Parteitages ist es zu Protesten gekommen.
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Ein Brexit ohne Abkommen sei noch immer möglich, sagte Premierminister Boris Johnson am Sonntag in einem BBC-Interview.

Ähnlich äusserte sich Aussenminister Dominic Raab bei seiner Parteitagsrede. «Das britische Volk hat mehr als genug von EU-Politikern, die unsere Premierminister nicht respektieren.» Johnson und sein Vize nährten damit Befürchtungen der Opposition, sie könnten sich über ein Gesetz hinwegsetzen, das einen ungeregelten Brexit am 31. Oktober verhindern soll.

Parteitag der britischen Konservativen
Eine Boris-Johnson-Puppe liegt im Kongresszentrum von Manchester auf dem Parteitag der britischen Konservativen vor dem Logo «Get Brexit Done» (Bekommt den Brexit fertig). - dpa

Zugleich steigt aber der Druck auf Johnson. Ihm wird vorgeworfen, als Londoner Bürgermeister eine Freundin begünstigt zu haben, Ängste vor Unruhen zu wecken und Kriegsrhetorik zu verwenden. Zudem bezichtigte ihn eine Journalistin am Sonntag, sie begrapscht zu haben.

Aufgeblasener Plastik-Boris

Die Tories tagen von Sonntag bis Mittwoch in Manchester. Zum Auftakt protestierten Tausende Menschen auf den Strassen. Gezeigt wurde auch eine sechs Meter hohe, aufblasbare Puppe, die Johnson und seine kompromisslose Brexit-Politik blossstellen sollte.

Parteitag der britischen Konservativen
Ein Anti-Brexit-Demonstrant hält ein Schild mit einem Bild von Boris Johnson, der aussieht wie ein Clown. - dpa

Auch einen Monat vor dem geplanten EU-Austritt sind weder im Parlament noch in den Gesprächen zwischen London und Brüssel Fortschritte erkennbar. Bei einem No Deal werden Prognosen zufolge die Wirtschaft und viele andere Lebensbereiche erheblich geschädigt.

Nach einem Bericht des Senders BBC will die Regierung nach dem Parteitag einen konkreten Plan für einen Deal vorlegen. Demnach dringen mehrere Minister darauf, doch noch mit der Europäischen Union zu einer Einigung zu kommen. Die bislang eingereichten Vorschläge wurden von Brüssel aber als unzureichend bezeichnet.

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