Katastrophe bei Hilfskonvoi im Gazastreifen für Brasilien «Massaker»

Keystone-SDA
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Brasilien,

Brasilien kritisiert Israels Regierung nach tödlichem Vorfall bei Hilfsgüterankunft im Gazastreifen.

Ein UN-Hilfskonvoi, bestehend aus 14 mit Hilfsgütern beladenen Lastwagen, erreicht die vom syrischen Regime kontrollierten Gebiete am Grenzübergang Saraqib.
Ein Hilfskonvoi wurde im Gazastreifen angegriffen. (Symbolbild) - Moawia Atrash/ZUMA Press Wire/dpa

«Die Netanjahu-Regierung hat durch ihre Handlungen und Erklärungen wieder einmal gezeigt, dass die Militäraktion in Gaza keine ethischen oder rechtlichen Grenzen kennt», teilte Brasiliens Aussenministerium am Freitag mit und bezeichnete den Vorfall als «Massaker». Es sei die Aufgabe der internationalen Gemeinschaft, dem ein Ende zu setzen, um weitere Gräueltaten zu verhindern. Mit jedem Tag des Zögerns würden mehr unschuldige Menschen sterben, so das Aussenministerium. «Die Menschheit lässt die Zivilisten in Gaza im Stich.»

Bei der Ankunft eines Hilfskonvois hatten am Donnerstag viele verzweifelte Menschen versucht, sich mit Hilfsgütern zu versorgen. Der Hamas-kontrollierten Gesundheitsbehörde im Gazastreifen zufolge sollen dabei mehr als hundert Menschen getötet und mehrere Hunderte verletzt worden sein. Während es von palästinensischer Seite hiess, israelische Soldaten hätten gezielt in die Menge geschossen, machte das israelische Militär das Chaos und Gedränge für die Toten verantwortlich.

Diplomatische Krise zwischen Brasilien und Israel

Zwar seien Schüsse gefallen, aber dadurch habe es nur wenige Verletzte gegeben. Zahlreiche Länder, darunter die USA und Deutschland, forderten daraufhin Aufklärung durch Israel. Die Tragödie ereignete sich an dem Tag, an dem die Marke von 30'000 Toten seit Beginn der israelischen Militäroffensive überschritten wurde.

Brasilien befindet sich in einer diplomatischen Krise mit Israel, nachdem Staatspräsident Luiz Inácio Lula da Silva den israelischen Streitkräften im Gazastreifen zum wiederholten Male Völkermord vorgeworfen und den israelischen Militäreinsatz mit dem Holocaust verglichen hatte. Daraufhin erklärte ihn Israels Aussenminister Israel Katz zur unerwünschten Person und zitierte den brasilianischen Botschafter in die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem. Die Regierung in Brasilien bestellte ihrerseits den israelischen Botschafter ein und rief ihren Vertreter in Israel zu Konsultationen zurück.

Lateinamerika verurteilt Vorfall

Neben Brasilien verurteilten auch andere Länder Lateinamerikas wie Mexiko, Kolumbien oder Venezuela den jüngsten Vorfall um den Tod vieler Palästinenser und kritisierten teils Israel. Kolumbiens Präsident Gustavo Petro etwa ordnete daraufhin die Aussetzung aller Waffenkäufe aus Israel an.

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