Kiews Bürgermeister bezeichnet russische Raketenangriffe als «Kriegsverbrechen»
Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko hat die jüngsten Raketenangriffe auf ukrainische Städte als «Kriegsverbrechen» bezeichnet.
Das Wichtigste in Kürze
- Klitschko: Brauchen dringend Luftabwehrsysteme und Kampfpanzer.
«Es sind eindeutig Kriegsverbrechen, die von Putins Regime begangen werden und die darauf abzielen, die zivile Infrastruktur in der Ukraine zu zerstören», sagte Klitschko der «Bild»-Zeitung (Montagsausgabe). Der Angriff auf die ukrainische Hauptstadt wie auch auf andere Städte im ganzen Land zeige die «unfassbare Grausamkeit und Brutalität», zu der Kreml-Chef Wladimir Putin und Russland bereit seien.
Klitschko forderte den Westen zur Lieferung weiterer Waffen auf. «Wir brauchen dringend mehr westliche Unterstützung, um die Menschen zu schützen» und die Ukraine vor den russischen Angriffen zu verteidigen, sagte er. Dazu zählten insbesondere Luftverteidigungssysteme und Kampfpanzer. Er kritisierte, dass Luftverteidigungssysteme auch nach fast acht Monaten Krieg «noch nicht ausreichend geliefert» worden seien. Der heutige Tag zeige erneut, dass «jede Verzögerung Menschenleben» koste.
Als Vergeltung für die Bombenexplosion auf der Krim-Brücke hatte Russland am Montag in einer gross angelegten Angriffsserie mehrere Städte in der Ukraine bombardiert. In der Hauptstadt Kiew und im westukrainischen Lwiw schlugen erstmals seit Monaten wieder Raketen ein, auch viele andere Städte wurden beschossen. Es gab mehrere Tote.
Die Bundesregierung kündigte am Montag an, der Ukraine in Kürze das erste hochmoderne Luftverteidigungssystem aus Deutschland liefern zu wollen. Das erste von insgesamt vier zugesagten Exemplaren des Luftverteidigungssystems Iris-T SLM werde «in den nächsten Tagen» bereit gestellt, erklärte Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD).