Klage angedroht: Trump-Team benutzt Beyoncé-Song in Video
Absicht unklar: Der von Kamala Harris im Wahlkampf verwendete Song «Freedom» von Beyoncé lief auch bei der Kampagne von Donald Trump.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Team von Donald Trump verwendete in einem Video den Song «Freedom» von Beyoncé.
- Auch Kamala Harris verwendet diesen bei Auftritten und Werbespots – mit Erlaubnis.
- Nach einer Klageandrohung wurde das Trump-Video wieder gelöscht.
Im aktuellen Wahlkampf ist das Team von Donald Trump immer wieder für eine Überraschung gut. Nun aber rätseln selbst hartgesottene Analysten, was denn das nun wieder soll: Ein Trump-Video, unterlegt mit dem Song «Freedom» der in den USA vergötterten Sängerin Beyoncé.
Donald Trump und Beyoncé: ein mehrfaches No-Go
Auf «X» gepostet hat es Trumps Kampagnensprecher Steven Cheung höchstselbst. Die Bilder sind nicht gerade sensationell: 13 Sekunden lang ist zu sehen, wie Donald Trump in Michigan aus seinem Privatjet aussteigt und über das Rollfeld schreitet. Der Sound aber sorgt für Aufregung: Trump und Beyoncé, das geht ja gar nicht.
Erstens ist die 32-fache Grammy-Gewinnerin bekannt dafür, dass sie Demokraten unterstützt, aktuell auch Kamala Harris. Zweitens geht es in «Freedom» um Sklaverei und die «Black Lives Matter»-Bewegung. Also Themen, mit denen Trump eher auf Kriegsfuss steht.
Drittens hat Beyoncé Kamala Harris erlaubt, ausgerechnet «Freedom» als offiziellen Song ihrer Kampagne zu nutzen. Was sie auch fleissig tut, bei Wahlkampf-Auftritten und in Werbespots.
Beyoncé droht mit Klage, Video verschwindet
Superstar Beyoncé scheint selbst für grosse US-Medien schwer erreichbar zu sein. Deshalb gab es nicht sofort eine Reaktion auf den musikalischen Affront des Trump-Teams. Erreichbar, aber wortkarg, war dafür Trump-Sprecher Cheung. Auf die Frage des Politik-Portals «The Hill», was das Ganze bezwecke, antwortete er einfach mit «Freedom, freedom!».
Am späten Abend reagierten dann Beyoncé und ihr Musiklabel, berichtet das Musik-Magazin «Rolling Stone». Sie drohten mit einer Unterlassungsklage und verlangten, dass das Video entfernt werde. Wenige Stunden später war der Post auf «X» gelöscht.
Wie bei AI & Taylor Swift: Geht der Schuss nach hinten los?
Womit die Frage, was für eine Absicht hinter der Aktion steckte, unbeantwortet bleibt. Immerhin hat Steven Cheung kurz Aufmerksamkeit generiert für ein Video, das bei vielen einen «unterwältigenden» Eindruck hinterliess.
Dass es ein riskantes Spiel ist, sich mit fremden Federn zu schmücken, sollte beim Trump-Team aber langsam eingesickert sein. Schliesslich versuchte man erst vor wenigen Tagen, mit KI-generierten Bildern zu unterstellen, Taylor Swift werbe für Donald Trump.
Da auch Taylor Swift bekannt dafür ist, Kandidaturen der Demokraten zu unterstützen, flog der Schwindel schnell auf. Statt neuer Trump-Wählenden generierte die Aktion eher Verärgerung und Kopfschütteln. Oder wie eine Swift nahestehende Quelle gesagt haben soll: «Er hat eindeutig den Verstand verloren. In mehr als einer Hinsicht.»