Kurz warnt nach Corona-Demonstrationen vor «Hooligan-Mentalität»
Das Wichtigste in Kürze
- Am Samstag protestierten rund 20'000 Menschen in Wien gegen die Corona-Massnahmen.
- Dabei kam es zu Ausschreitungen und «Sieg Heil»-Rufen, die Kanzler Kurz jetzt kritisiert.
- Der FPÖ wird vorgeworfen, sich mit den Rechtsextremen zu verbünden.
Österreichs Kanzler Sebastian Kurz hat die Ausschreitungen bei den jüngsten Anti-Corona-Demonstrationen in Wien scharf kritisiert.
Das Recht, andere Meinungen auszudrücken, sei zwar selbstredend zu garantieren. Aber angesichts einzelner «Sieg Heil»-Rufe sei er angewidert, sagte Kurz am Montag im Parlament. Eine Hooligan-Mentalität sowie Antisemitismus seien inakzeptabel.
Die konservative ÖVP griff zugleich die rechte FPÖ scharf an. Deren Fraktionschef Herbert Kickl hatte bei den Kundgebungen sehr polemische Auftritte.
Rund 20'000 Skeptiker demonstrieren
«Kickls Bündnis mit Rechtsextremen gefährdet unseren Rechtsstaat. Und bringt die Gesundheit sowie die Sicherheit der Österreicherinnen und Österreicher in Gefahr», so ÖVP-Generalsekretär Alexander Melchior.
Laut Polizei waren am Samstag in Wien rund 20'000 Menschen gegen die Corona-Massnahmen auf die Strasse gegangen. Wegen Missachtung des Mindestabstandes und anderer Hygienevorschriften wurden mehr als 3000 Anzeigen ausgesprochen.
Ausserdem wurden 42 Teilnehmer festgenommen, berichtete Polizeipräsident Gerhard Pürstl. Darunter waren zahlreiche Menschen, die in ein Versicherungsgebäude eingedrungen waren.