Linke-Digitalexpertin verlangt «maximale Transparenz» bei Corona-App

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Deutschland,

Die Linke-Digitalexpertin Anke Domscheit-Berg fordert grösstmögliche Offenheit bei der Entwicklung der geplanten Corona-App.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Domscheit-Berg: Hohes Mass an Vertrauen Voraussetzung für breite Nutzung.

Die Bundesregierung und die beteiligten Unternehmen SAP und Deutsche Telekom müssten «im weiteren Prozess auf maximale Transparenz, offene Kommunikation und eine enge Kooperation mit der IT Community setzen», sagte sie am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP. Das erhöhe das Vertrauen in die Anwendung.

Ein hohes Mass an Vertrauen sei «eine Grundvoraussetzung dafür, dass die App tatsächlich einen Beitrag zur Unterbrechung von Infektionsketten leisten kann, denn dazu müssen sie freiwillig viele Menschen nutzen», betonte Domscheit-Berg. Sie lobte die Entscheidung der Bundesregierung für eine dezentrale Datenspeicherung bei der App sowie für einen «transparenteren Entwicklungsprozess auf der Basis von Open Source».

In dieser Woche waren erste Dokumente zu der App auf der Entwicklerplattform Github veröffentlicht worden. Dabei handelt es sich allerdings nur um Funktionsbeschreibungen, nicht um Programmiercodes, wie Domscheit-Berg hervorhob. «Insofern lässt sich die konkrete Umsetzung einzelner Funktionalitäten hinsichtlich des Datenschutzes und der Sicherheit noch nicht bewerten.»

Nach Angaben aus Regierungskreisen soll die App Mitte Juni fertig sein. Sie soll mithilfe der Bluetooth-Technologie aufzeichnen, wann und wie lange sich jemand in der Nähe einer anderen Person aufgehalten hat, die an ihrem Smartphone ebenfalls diese Funktion eingeschaltet hat. Infiziert sich jemand mit dem neuartigen Coronavirus, kann er über die App anonym diejenigen informieren, die sich durch ihre Nähe zu ihm angesteckt haben könnten. Sie sollen sich dann in Quarantäne begeben.

Offenbar plant die Bundesregierung zusätzlich noch eine weitere App: Damit sollen die Gesundheitsämter die Einhaltung der häuslichen Quarantäne von Corona-Kontaktpersonen und -Infizierten kontrollieren, wie aus einer Antwort des Bundesgesundheitsministeriums auf eine Frage des FDP-Abgeordneten Konstantin Kuhle hervorgeht, über die das «Handelsblatt» am Donnerstag berichtete.

Geplant sei eine «Webapplikation zur Entlastung des öffentlichen Gesundheitsdienstes bei dem Prozess des Symptom-Checks in häuslicher Quarantäne befindlicher Personen». Aktuell werde eine technische Lösung entwickelt, die eine «freiwillige digitale Meldung» durch Betroffene an das zuständige Gesundheitsamt erlaube.

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