Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko hat dem russischen Staatssender RT für «seine Unterstützung» während der Proteste in seinem Land gedankt.
Lukaschenko
Präsident Alexander Lukaschenko im August. - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • RT-Personal hatte im August streikende Mitarbeiter des Staatsfernsehens ersetzt.
Ad

«In diesen schwierigen Zeiten wissen Sie, wie wichtig Sie für uns waren. Ich danke Ihnen für Ihre Unterstützung», sagte der Staatschef in einem Interview mit RT, das der Kreml-nahe Sender am Dienstag ausstrahlte. Die Berichterstattung sei «sehr wertvoll» gewesen.

Im Zuge der beispiellosen Proteste seit der umstrittenen Präsidentschaftswahl vom 9. August waren rund 300 Mitarbeiter des belarussischen staatlichen Fernsehens Mitte August in den Streik getreten, Dutzende wurden entlassen. Einige Tage danach teilte Lukaschenko mit, dass russische Journalisten und Techniker das belarussische öffentliche Fernsehen nun unterstützen würden.

RT teilt seitdem sein Filmmaterial aus Belarus mit dem staatlichen Fernsehen und begleitet den Präsidenten auf seinen Reisen. Mehreren Journalisten westlicher Medien wurde hingegen ihre Akkreditierung entzogen.

Davon waren unter anderem Mitarbeiter von grossen internationalen Medien wie AFP, AP, BBC und Radio Liberty sowie ein Kamerateam der ARD betroffen. Der vom Kreml finanzierte Sender RT ist nach Einschätzung zahlreicher westlicher Staaten ein Propagandaorgan der russischen Regierung.

In Belarus gibt es seit der Wahl vom 9. August Massenproteste gegen den seit 26 Jahren autoritär regierenden Lukaschenko. Die Demonstranten werfen ihm Wahlfälschung vor und fordern Neuwahlen. An drei Wochenenden in Folge gingen allein in Minsk jeweils rund 100.000 Menschen auf die Strasse.

Am Donnerstag wird der russische Ministerpräsident Michail Mischustin in der belarussischen Hauptstadt erwartet. «In den nächsten zwei Wochen» werde ausserdem Lukaschenko in Moskau von Präsident Wladimir Putin empfangen, teilte der russische Aussenminister Sergej Lawrow mit.

Putin hatte Lukaschenko in der vergangenen Woche militärische Unterstützung in Aussicht gestellt, sollte sich die Lage weiter zuspitzen. Die Nato rief Russland auf, sich nicht in die Angelegenheiten des Nachbarlandes einzumischen.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

KremlStreikARDBBCRegierungWladimir PutinNATO