Maas empfindet SPD-Vorsitz als «Verlockung»
Bundesaussenminister Heiko Maas (SPD) findet das Amt des SPD-Parteivorsitzenden verlockend - als Kandidat hat er sich bisher allerdings nicht zur Verfügung gestellt.
Das Wichtigste in Kürze
- Aussenminister bringt sich aber nicht als Kandidat ins Spiel.
«Natürlich ist es eine Verlockung», sagte Maas dem Berliner «Tagesspiegel». Dies müsse für jeden SPD-Spitzenpolitiker gelten. «Trotzdem würde ich nicht jedem empfehlen, der das als Verlockung empfindet, danach zu streben», fügte der Aussenminister hinzu.
Maas gilt als ein möglicher weiterer Kandidat für den SPD-Vorsitz, für den die Bewerbungsfrist am 1. September endet. Bislang hält er sich in der Frage bedeckt, ob er Ambitionen auf das Amt hat. Am Mittwoch war bekannt geworden, dass Parteivize Ralf Stegner und die Chefin der SPD-Grundwertekommission, Gesine Schwan, ihren Hut in den Ring werfen.
Seiner Partei empfahl Maas ein klares Bekenntnis zum Thema Leistungsgerechtigkeit. Das Wohlstandsversprechen der SPD habe immer darin bestanden, «dass man für die Leistung, die man erbringt, auch angemessen entlohnt oder vergütet wird». Dies erfordere es «zu sagen, dass das auch Leistung von jedem Einzelnen verlangt und abverlangt», sagte Maas. Der «Umgang mit dem Wort Leistung» sei für ihn «in Teilen der Sozialdemokratie viel zu defensiv».
Maas kritisiert in dem Interview auch die Politik insgesamt. Diese neige heute dazu «Umfragen zu machen und nach den Umfragen ihre Positionen zu bestimmen». Es gebe «zu wenig Mut», gegen Kritik für eigene Überzeugungen einzustehen, monierte Maas - da seien Politiker «zu anspruchslos».