Macron wirft Türkei Zusammenarbeit mit IS-nahen Gruppen vor

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Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat der Türkei am heutigen Nato-Gipfel vorgeworfen, in Nordsyrien mit IS-nahen Gruppen zusammenzuarbeiten.

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Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron. (Archivbild) - POOL/AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Frankreichs Präsident Emmanuel Macron attackiert die Türkei.
  • Das Land arbeite mit IS-nahen Gruppen in Nordsyrien zusammen, so der Vorwurf.

«Wenn ich die Türkei anschaue, kämpfen sie nun gegen die, die mit uns gekämpft haben. Und manchmal arbeiten sie mit IS-Handlangern zusammen», sagte Macron am Dienstag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit US-Präsident Donald Trump in London.

Macron betonte, es dürfe gegenüber der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) keine «Zweideutigkeit» geben.

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Die Flagge der Nato. Foto: Daniel Naupold/dpa - dpa-infocom GmbH

Zudem erneuerte er kurz vor Beginn des Nato-Gipfels in der britischen Hauptstadt seine Aussage, die Militärallianz sei «hirntot». Die Offensive der Türkei gegen kurdische Milizen in Nordsyrien habe gezeigt, dass eine bessere Absprache mit dem Nato-Verbündeten nötig sei. Die Kooperation mit der Türkei sei unter anderem bei den Themen Sicherheit, Handel und Migration verlorengegangen.

Nato-Gipfel in London

Während des Nato-Gipfels müssten zwei Fragen geklärt werden, forderte Macron. Zum einen müsse geklärt werden, wie ein Nato-Mitglied «Dinge aus Russland kaufen kann». Damit bezog sich Macron auf den umstrittenen Kauf russischer S-400-Luftabwehrraketen durch die Regierung in Ankara.

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Erdogan (l.) und Macron sollen sich am Dienstagnachmittag treffen. - AFP/Archiv

Zum anderen müsse über die Drohung des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan gesprochen werden, einen Plan des Militärbündnisses zur Verteidigung Polens und der baltischen Länder zu blockieren, wenn die Nato die syrische Kurdenmiliz YPG nicht als «Terrororganisation» einstuft.

Treffen zwischen Macron und Erdogan

Macron und Erdogan sollten sich am Dienstagnachmittag in London direkt treffen. Der französische Staatschef hatte bereits mehrfach öffentlich Kritik an der türkischen Offensive in Nordsyrien geübt.

Auch bei anderen Nato-Partnern stiess der Einsatz auf Ablehnung. Die Türkei arbeitet in Nordsyrien mit syrischen Rebellenmilizen zusammen. Kritiker werfen ihnen vor, teils islamistisch zu sein.

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