Merkel und Modi wollen deutsch-indische Zusammenarbeit verstärken

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Indien,

Bundeskanzlerin Angela Merkel befindet sich auf Staatsbesuch in Indien. Mit Premierminister Narendra Modi vereinbarte sie eine verstärkte Zusammenarbeit.

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Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel mit Narendra Modi, Premierminister von Indien. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Angela Merkel und Narendra Modi haben eine verstärkte Zusammenarbeit vereinbart.
  • Die Wirtschaftsbeziehungen könnten laut der Bundeskanzlerin «noch intensiver sein»
  • Merkel war trotz starkem Smog ohne Schutzmaske unterwegs, sass aber während den Hymnen.

Unter dem Eindruck einer extremen Smog-Lage in der Hauptstadt Neu Delhi haben die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und der indische Premierminister Narendra Modi einen Ausbau der wirtschaftlichen Zusammenarbeit vereinbart.

Die beiden Regierungschefs bekannten sich zu ihrer «gemeinsamen Verantwortung für den Schutz des Planeten und die Eindämmung des Klimawandels», wie es in der 21-seitigen Abschlusserklärung der fünften deutsch-indischen Regierungskonsultationen von heute Freitag heisst. Die Wirtschaftsbeziehungen hätten zwar «durchaus zugenommen», aber «sie könnten noch intensiver sein», sagte Merkel.

Hohe Feinstoffbelastung

Obwohl der durch die Stadt wabernde Smog nicht zu übersehen war, schritt Merkel im Kaiserpalast ohne Schutzmaske eine militärische Ehrenformation ab. Das Abspielen der Nationalhymnen verfolgte die 65-jährige Kanzlerin, die in den vergangenen Monaten bei ähnlichen Anlässen Zitteranfälle erlitten hatte, allerdings im Sitzen.

Die Verwaltung der 20-Millionen-Metropole ordnete die Ausgabe von fünf Millionen Atemschutzmasken an Schulkinder an. Die Schulen wurden bis Dienstag ganz geschlossen und alle Bauaktivitäten untersagt. Die Feinstaubbelastung in Neu Delhi war laut der Homepage der US-Botschaft beim Besuch der Kanzlerin 19 Mal höher als der von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für zulässig erklärte Höchstwert.

EU soll Handelsabkommen mit Indien verhandeln

Als Bereiche einer künftig stärkeren Zusammenarbeit mit Indien nannte Merkel die künstliche Intelligenz und die digitale Transformation, Klima- und Umweltfragen sowie die Technisierung der Landwirtschaft.

Beide Seiten vereinbarten laut Abschlusserklärung, sich verstärkt für eine Wiederaufnahme der Verhandlungen zwischen der EU und Indien über ein Handelsabkommen einzusetzen, die seit 2013 auf der Stelle treten. Deutschland erklärte sich bereit, für die Verbesserung von grüner Mobilitätsinfrastruktur in Indien eine Milliarde Euro zinsbegünstigt zur Verfügung zu stellen.

«Klimafreundliche Entwicklung» als Ziel

Die Kanzlerin würdigte, dass Indien bereits 74 Gigawatt aus erneuerbaren Energien erzeuge. Die Planungen der indischen Regierung sehen eine Steigerung auf 175 Gigawatt bis 2022 und im weiteren Verlauf auf 450 Gigawatt vor.

angela merkel Narendra Modi
Angela Merkel und Narendra Modi sprachen sich beide dafür aus, sich für eine «klimafreundliche Entwicklung der Energiemärkte» einzusetzen. - dpa

Beide Regierungschefs einigten sich in der Abschlusserklärung darauf, «eine klimafreundliche Entwicklung der indischen und deutschen Energiemärkte zu fördern».

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