Merkel: Wirtschaftsbeziehungen zu Indien «könnten noch intensiver sein»
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich für eine Intensivierung der Wirtschaftsbeziehungen zwischen Indien und Deutschland eingesetzt.

Das Wichtigste in Kürze
- Kanzlerin sieht Chancen bei Digitalisierung, Umweltfragen und Landwirtschaft.
Die Wirtschaftsbeziehungen hätten zwar «durchaus zugenommen», aber «sie könnten noch intensiver sein», sagte Merkel am Freitag nach den fünften deutsch-indischen Regierungskonsultationen in Neu Delhi. Als Bereiche einer verstärkten Zusammenarbeit nannte sie die künstliche Intelligenz und die digitale Transformation, Klima- und Umweltfragen sowie die Technisierung der Landwirtschaft.
Bei den Regierungskonsultationen wurden insgesamt 22 Abkommen unterzeichnet, in denen es zum Beispiel um die Zusammenarbeit bei strategischen Vorhaben im Eisenbahnsektor, um eine Partnerschaft für grüne urbane Mobilität, die Vermeidung von Abfällen im Meer sowie die berufliche und universitäre Bildung geht. Indien habe derzeit einen «vergleichsweise geringen CO2-Ausstoss», sagte die Kanzlerin. Die absehbare industrielle Entwicklung müsse aber nachhaltig erfolgen. Die Kanzlerin würdigte, dass Indien bereits 74 Gigawatt aus erneuerbaren Energien erzeuge.
Derzeit arbeite in Indien noch fast die Hälfte der Bevölkerung in der Landwirtschaft, sagte die Kanzlerin, in Deutschland seien es nur noch weniger als zwei Prozent. Deutschland könne bei der Technisierung der Landwirtschaft in Indien «einen guten Beitrag leisten».
Deutschland ist der grösste Handelspartner Indiens in der Europäischen Union. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) musste seine Mitreise nach seinem Sturz von einer Rednerbühne am Dienstag absagen.
Merkel traf bei ihrem Besuch mit fünf Inderinnen zu einem Gespräch über die Lage der Frauen in Indien zusammen. Zu den Gesprächsteilnehmerinnen zählten eine Digitalunternehmerin, eine Menschenrechtsanwältin und eine Unweltaktivistin.