Christchurch Attentat: Muslime trauen sich nicht mehr in die Moschee
Das Wichtigste in Kürze
- Das Attentat auf zwei Moscheen in Christchurch NZ hinterlässt Narben.
- Traumatisierte Gläubige bleiben aus Angst zuhause.
Vier Wochen nach dem Anschlag auf Muslime im neuseeländischen Christchurch trauen sich viele von ihnen noch nicht wieder in die Moschee. Ein Imam sagte der Nachrichtenagentur AFP heute Freitag, die Zahl der Gläubigen beim Freitagsgebet sei deutlich gesunken. Erst vor wenigen Tagen hatte die Polizei einen Mann festgenommen, der vor einer Moschee islamfeindliche Parolen gerufen hatte.
Ein australischer Rechtsextremist hatte während des Freitagsgebets Mitte März in zwei Moscheen in Christchurch auf Gläubige geschossen und 50 Menschen getötet. Ibrahim Abdelhalim, Imam an einer der beiden Moscheen, sagte AFP, normalerweise kämen dorthin etwa hundert Menschen zum Freitagsgebet. Derzeit seien es aber nur rund 30. «Sie haben immer noch grosse Angst», sagte Abdelhalim.
Vor der zweiten betroffenen Moschee hatte die neuseeländische Polizei am Mittwoch einen Mann festgenommen, der Parolen wie «Alle Muslime sind Terroristen» gerufen hatte. Der Mann trug dabei ein T-Shirt mit dem Namen von US-Präsident Donald Trump. Der 33-Jährige bekannte sich am Freitag für schuldig, sagte aber, er könne sich nicht an den Vorfall erinnern. Er leide an psychischen Problemen und habe nichts gegen Muslime.