Nach Westsahara-Wende Spaniens: Marokkos Botschafterin zurückgekehrt
Im jahrzehntelangen Streit um die Westsahara hat Spanien eingelenkt. Nun ist die Botschafterin Marokkos offenbar nach Madrid zurückgekehrt.

Das Wichtigste in Kürze
- Marokkos Regierung hatte die Botschafterin vergangenen Mai aus Madrid zurückgerufen.
- Nun soll die Diplomatin Karima Benyaich zurückgekehrt sein.
Nach Spaniens Einlenken gegenüber Marokko im jahrzehntelangen Streit um die Westsahara ist die Botschafterin des nordafrikanischen Landes nach Madrid zurückgekehrt. Das berichteten die Zeitung «El País» und der staatliche spanische TV-Sender RTVE am Sonntag unter Berufung auf spanische Regierungsquellen.
Die Regierung in Rabat hatte die Diplomatin Karima Benyaich im vergangenen Mai aus Verärgerung über Spaniens bisherige Haltung zu Konsultationen zurückgerufen. Am Freitag war bekannt geworden, dass Spanien nun das Ziel Marokkos unterstützt, Westsahara zu einer autonomen Provinz unter marokkanischer Souveränität zu machen.
Bisher hatte Madrid für ein Referendum über die Zukunft der früheren spanischen Kolonie südlich von Marokko plädiert. Marokko hält den grössten Teil des Gebiets seit dem Abzug der Spanier 1975 besetzt. Die Bewegung Frente Polisario kämpft für die Unabhängigkeit Westsaharas.
Algerien, das mit Marokko im Streit liegt, reagierte unterdessen verärgert auf die «abrupte Kehrtwende» Spaniens. Das sei ein «Verrat» an dem Volk von Westsahara, den Saharaui. Algerien, aus dem Spanien fast die Hälfte seines Erdgases bezieht, rief am Samstag seinen Botschafter aus Madrid zu Konsultationen nach Algier zurück.