NATO-Ukraine-Rat tagt in Brüssel zu Russlands Raketenangriffen
NATO und die Ukraine führen Gespräche über die angespannte Situation durch russische Aggressionen und den Bedarf an Hilfeleistungen.
Vertreter der 31 NATO-Staaten und der von Russland angegriffenen Ukraine sind am Mittwochnachmittag zu einem Austausch über die jüngsten Entwicklungen im Kriegsgebiet zusammengekommen. Um das Treffen im Format des NATO-Ukraine-Rats hatte die Regierung in Kiew gebeten. Hintergrund waren insbesondere die schweren russischen Raketenangriffe über Neujahr.
Nach Angaben von Diplomaten sollte es bei dem Treffen vor allem um weiteren Hilfsbedarf der Ukraine im Bereich der Luftverteidigung gehen. Erwartet wurde auch ein Austausch über die mutmassliche Lieferung nordkoreanischer Raketen an Russland und deren Einsatz gegen die Ukraine. Der NATO-Ukraine-Rat hatte zuletzt im November auf Ebene der Aussenminister getagt. Das Gremium war im vergangenen Sommer beim Bündnisgipfel in Litauen eingerichtet worden und soll eine engere Zusammenarbeit ermöglichen, bis die Voraussetzungen für eine Aufnahme der Ukraine in die NATO erfüllt sind.
Zukunft des ukrainisch-nordatlantischen Verhältnisses
Zu diesen zählen unter anderem ein Ende des russischen Angriffskriegs und Reformen in der Ukraine. Grössere Ankündigungen oder Beschlüsse der NATO wurden nach den Beratungen an diesem Mittwoch nicht erwartet. Nicht ausgeschlossen wurde allerdings, dass einzelne Alliierte neue bilaterale Unterstützungszusagen machen.
Der ukrainische Aussenminister Dmytro Kuleba schrieb zu dem Treffen auf der Plattform X (ehemals Twitter), zentrales Thema werde die Stärkung der Luftverteidigung der Ukraine sein. «Ein wichtiges Zeichen der euro-atlantischen Einheit angesichts der Eskalation des russischen Terrors.»
Russland hatte die Ukraine vor und nach Neujahr dreimal kombiniert mit Raketen, Marschflugkörpern und Kampfdrohnen angegriffen. Es waren die bislang schwersten Luftangriffe. Eine russische Rakete verletzte nach Angaben der Regierung in Warschau kurzfristig den polnischen Luftraum und damit Nato-Gebiet.