Neun Tote bei Zusammenstössen nach Präsidentenwahl in Guinea
Bei gewaltsamen Zusammenstössen infolge der Präsidentschaftswahl in Guinea sind mindestens neun Menschen ums Leben gekommen.
Das Wichtigste in Kürze
- Nach den Präsidentschaftswahlen in Guinea kam es zu Ausschreitungen.
- Oppositionskandidat Cellou Diallo hatte sich gleich selbst zum Sieger erklärt.
Unter den Toten waren acht Zivilisten und ein Polizist, wie das für Sicherheit und Zivilschutz zuständige Ministerium am Mittwoch mitteilte. Der Oppositionskandidat Cellou Dalein Diallo hatte sich am Dienstag noch vor Bekanntgabe des offiziellen Wahlergebnisses zum Sieger gekürt. Danach kam es zu Zusammenstössen zwischen Diallo-Anhängern und Sicherheitskräften gekommen.
«Viele Bürger sind verletzt worden, und es ist erheblicher materieller Schaden entstanden», teilte das Ministerium weiter mit. Die Behörde warf den Anhängern von Diallo auch die Errichtung von Barrikaden in der Hauptstadt Conakry vor. Im Landesinneren kam es demnach zu Zusammenstössen mit Anhängern der Regierungspartei (RPG) des amtierenden Präsidenten Alpha Condé.
Condé änderte Verfassung und kandidierte erneut
Die erste Runde der Präsidentschaftswahl in Guinea hatte am Sonntag unter erheblichen politischen Spannungen stattgefunden. Der umstrittene Amtsinhaber hatte sich um eine dritte Amtszeit beworben, was zu heftigen Protesten mit dutzenden Toten geführt hatte.
Condé hatte bereits die Präsidentschaftswahl in den Jahren 2010 und 2015 gewonnen. Bisher waren in dem westafrikanischen Land den Präsidenten nur zwei Amtszeiten erlaubt. Condé hatte im März jedoch eine Verfassungsänderung per Referendum durchgesetzt, die ihm laut Auslegung der RPG eine weitere Amtszeit ermöglicht.
Der Oppositionspolitiker Diallo gilt als langjähriger Gegner des 82-jährigen Condé. Bakary Mansare, der Vizepräsident der Wahlbehörde, bezeichnete Diallos Selbsternenung zum Sieger der Wahl am Dienstag als ungültig.