Gewalt

Guinea wählt Präsidenten im Schatten von Gewalt und Spannungen

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Guinea,

In Guinea wird am Sonntag ein neuer Präsident gewählt. Dem bisherigen Präsidenten Alpha Condé werden Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen.

Anhänger der Regierungspartei «Partei des Volkes von Guinea» demonstrieren gegen die Opposition. Foto: Sadak Souici/AP/dpa
Anhänger der Regierungspartei «Partei des Volkes von Guinea» demonstrieren gegen die Opposition. Foto: Sadak Souici/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Sadak Souici

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Proteste in Guinea haben in den letzten Monaten zugenommen.
  • Nun wählen die Bürger am Sonntag einen neuen Präsidenten.

Nach Monaten der Spannungen und gewalttätiger Proteste haben Wähler im westafrikanischen Guinea für einen neuen Präsidenten gestimmt. Etliche standen am Sonntag in der Hauptstadt Conakry Schlange, um ihre Stimme abzugeben. Der seit 2010 amtierende 82-jährige Alpha Condé bewarb sich für eine umstrittene dritte Amtszeit. Auch zum dritten Mal forderte ihn Oppositionsführer Cellou Dalein Diallo heraus, der grosse Unterstützung geniesst.

Die Wahl war überschattet von Protesten in den vergangenen Monaten. Am Freitag wurde zudem der Kommandeur eines Militärstützpunkts rund 130 Kilometer von Conakry getötet. Rund 5,4 Millionen registrierte Wähler waren am Sonntag aufgerufen, ihre Stimme abzugeben.

Condé werden Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen

Präsident Condé kam 2010 in der ersten freien demokratischen Wahl seit Guineas Unabhängigkeit 1958 an die Macht. Ihm werden Reformen in der Wirtschaft und der Streitkräfte zugeschrieben und er sorgte nach politisch turbulenten Jahrzehnten für mehr Stabilität. Kritiker aber bezeichnen Condé als zunehmend autoritären Herrscher, dessen Amtszeit von Menschenrechtsverletzungen geprägt war.

conakry
In Guinea kam es in den vergangenen Monaten immer wieder zu Protesten gegen Präsident Condé. - Dpa

Ursprünglich konnte sich Condé per Verfassung nicht für eine dritte Amtszeit bewerben. Eine Verfassungsänderung, die im März durch ein umstrittenes Referendum beschlossen wurde, machte allerdings den Weg frei dafür. Bei Protesten gegen den Staatschef und die Verfassungsänderung wurden laut «Amnesty International» zwischen Oktober und Juli mindestens 50 Menschen getötet. Mindestens 200 weitere Menschen wurden im gleichen Zeitraum verletzt.

Die einstige französische Kolonie in Westafrika mit rund 13 Millionen Einwohnern ist stark von der Landwirtschaft abhängig. Trotz grosser Mineralienvorkommen - vor allem Bauxit, aus dem primär Aluminium produziert wird - ist das Land extrem arm. Auf dem UN-Index der menschlichen Entwicklung, der als Wohlstandsindikator gilt, ist Guinea an 174. Stelle von 189 Ländern.

Kommentare

Weiterlesen

Conakry
conakry
Am Dienstag
Golf von Guinea
Im Golf von Guinea

MEHR IN NEWS

Erdbeben in Myanmar
Nach Erdbeben
Drohnen
36 Interaktionen
Spionage
Muttermilch
1 Interaktionen
«Kann versterben»
festnahme
3 Interaktionen
Festnahme in Basel

MEHR GEWALT

schlägerei velofahrer audi
Kriminalstatistik
Stadtpolizei Zürich
12 Interaktionen
Kriminalstatistik
Häusliche Gewalt
4 Interaktionen
Um 15 Prozent

MEHR AUS GUINEA

Moussa Dadis Camara
Von Guinea
Guinea Massenpanik Tote
Massenpanik
Guinea Fussball Mamadi Doumbouya
2 Interaktionen
Nach Schiri-Entscheid
barry gn
17 Interaktionen
Good News