Trotz des Vorwurfs der Befangenheit hält das US-Verteidigungsministerium an einem zehn Milliarden Dollar schweren Auftrag an den IT-Konzern Microsoft fest.
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Der US-Militärstützpunkt warnt vor Terroranschlägen. - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Pentagon hält am Mega-Auftrag an Microsoft fest.
  • Amazon wirft Trump Einmischung wegen Konflikts mit Konzernchef Bezos vor.
  • Das Jedi-Projekt soll ein Cloud-System für das Pentagon aufbauen.
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Eine erneute Überprüfung der Auftragsvergabe habe Microsoft als Favorit für das sogenannte Jedi-Projekt zum Aufbau eines Cloud-Systems bestätigt, teilte das Pentagon am Freitag (Ortszeit) mit. Der Microsoft-Konkurrent Amazon wirft US-Präsident Donald Trump vor, sich aus politischen Gründen unrechtmässig in den Vergabeprozess eingemischt zu haben.

Microsoft ist bereit

Microsoft begrüsste die Entscheidung des Pentagon und versicherte in einer Erklärung, dass das Unternehmen bereit sei, «an die Arbeit zu gehen um sicherzustellen, dass die, die unserem Land dienen, Zugang zu dieser dringend benötigten Technologie haben». Zunächst liegt der Auftrag aber weiter auf Eis wegen der Entscheidung eines Bundesgerichts, Amazon Zeit für eine Klage gegen das Vergabeverfahren einzuräumen.

Sony Microsoft
Microsoft-CEO Satya Nadella gibt sich überzeugt, das Projekt abwickeln zu können. - keystone

Im Ringen um den Milliarden-Auftrag hatte Amazon im Februar die einstweilige Verfügung durchgesetzt. Eine Bundesrichterin ordnete an, den an Microsoft vergebenen Auftrag vorübergehend auf Eis zu legen. Das Pentagon beantragte daraufhin einen viermonatigen Aufschub, um die Vergabe des Auftrags noch einmal zu überprüfen.

Armee-Cloud

Bei dem Streit geht es um das sogenannte Jedi-Projekt zum Aufbau eines Cloud-Systems, mit dem Informationen aller Zweige der Streitkräfte in einem System unter Einsatz künstlicher Intelligenz ausgetauscht werden sollen. Der Auftrag mit einer Laufzeit von zehn Jahren war im Oktober an Microsoft gegangen, obwohl Amazon als Favorit gegolten hatte. Amazon wirft Trump in dem Fall Einflussnahme vor, um seinem «politischen Feind», Amazon-Chef Jeff Bezos, zu schaden.

Amazon Donald Trump
Amazon-Gründer Jeff Bezos (l) und US-Präsident Donald Trump sind sich selten wohl gesinnt. - dpa

Bezos, reichster Mann der Welt, ist auch Eigentümer der Zeitung «Washington Post», die häufig kritisch über den Präsidenten berichtet. Umgekehrt wird Bezos von Trump immer wieder öffentlich angefeindet.

Zum Ergebnis der erneuten Überprüfung der Auftragsvergabe durch das Pentagon erklärte Amazon in einem Blog-Eintrag, das Verfahren habe dazu gedient, Microsoft ein mangelhaftes Angebot überarbeiten zu lassen, damit die US-Behörden eine «mangelhafte, parteiische und politisch korrumpierte Entscheidung absegnen» könnten. Amazon fordert, Trump und andere hochrangige Regierungsvertreter vor Gericht zu dem Vergabeverfahren zu befragen.

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