Pete Buttigieg: Der demokratische Überraschungs-Kandidat in Iowa
Das Wichtigste in Kürze
- Pete Buttigieg ist der demokratische Überraschungskandidat bei den Vorwahlen in Iowa.
- Buttigieg ist in vielerlei Hinsicht ein Gegenmodell zu Trump.
- Der 38-Jährige spricht acht Sprachen, ist homosexuell und studierte in Harvard und Oxford.
Sanders, Biden, Warren? – Nein! Pete Buttigieg geht als Erstplatzierter aus der chaotischen Vorwahl in Iowa hervor.
«Butti-wer?» werden sich viele Fragen. Denn bisher hatten nur wenige den Ex-Bürgermeister aus Indiana auf dem Radar.
Das Resultat ist noch mit Vorsicht zu geniessen, denn bisher sind noch nicht alle Wahlbezirke im Bundesstaat ausgezählt. Doch nach bisheriger Auszählung kommt Buttigieg knapp vor Senator Bernie Sanders zu liegen. Danach folgen Senatorin Elizabeth Warren und Ex-US-Vizepräsident Joe Biden auf dem vierten Platz.
Wird Puttigieg zum Überraschungs-Kandidaten?
Zwar ist das Resultat alles andere als ein Sieg. Iowa ist ein kleiner Bundesstaat. Die Resultate haben höchstens einen wegweisenden Charakter. Zudem sind nach dem chaotischen Iowa-Caucus noch zahlreiche Fragen zu klären.
Trotzdem überrascht der erst 38-Jährige mit seinem Erfolg in Iowa. Wird er zum Überraschungs-Kandidaten, der US-Präsident Donald Trump herausfordern kann?
«Alfred E. Neuman könnte niemals Präsident werden», sagte Trump einst in einem Interview und belegte Buttigieg gleich mit einem Spitznamen. Alfred E. Neuman ist der Titelheld der Satirezeitschrift MAD.
Buttigieg konterte, er habe den Witz des 73-Jährigen zunächst nicht verstanden: «Also, ich will ehrlich sein, ich musste das zuerst googeln. Ich schätze, es ist ein Generationen-Ding.»
«Mayor Pete»
«Mayor Pete», wie ihn seine Jünger nennen, war für sieben Jahre Bürgermeister der Stadt South Bend im US-Bundesstaat Indiana. Sein Vater stammt aus Malta. Weshalb Buttigieg Maltesisch spricht. Daneben aber auch Französisch, Spanisch, Italienisch, Norwegisch, Dari und Arabisch.
Das Sprachentalent studierte Geschichte und Literatur an der renommierten Harvard Universität. Später an der ebenso elitären Oxford University Philosophie, Politik und Wirtschaft.
Der bekennende Homosexuelle machte sich aber auch im Militär verdient. 2013 stand er für sieben Monate in Afghanistan im Einsatz. Seit seiner Rückkehr ist er als Leutnant in der Reserve der Navy.
Buttigieg liebt einen Mann
Buttigieg ist seit Sommer 2018 mit seinem Lebenspartner Chasten Glezman verheiratet. Erst 2015 hatte sich Buttigieg öffentlich geoutet. Erst als Erwachsener habe er akzeptiert und verstanden, dass er schwul und dies ein Teil seiner selbst sei.
Würde er 2020 gewählt, wäre er einerseits der jüngste US-Präsident aller Zeiten. Andererseits auch der erste Homosexuelle in diesem Amt.
Er ist in vielerlei Hinsicht ein Gegenmodell zu Trump und vereint dabei verschiedene Gegensätze: Er ist elitärer Intellektueller und bodenständiger Bürgermeister, Kriegsveteran und Homosexueller, moderner Liberaler und strenggläubiger Christ.
Spätestens seit Iowa ist klar: Es wird Zeit, sich den Namen zu merken. Ausgesprochen wird der Zungenbrecher-Nachname Butt-itsch-itsch – oder ganz einfach «Mayor Pete».