Polizei in Bangladesch nimmt hunderte Rohingya-Flüchtlinge wegen Fests am Strand fest
Die Polizei in Bangladesch hat hunderte Rohingya-Flüchtlinge festgenommen, die anlässlich des Eid-al-Fitr-Festes die Flüchtlingslager in Cox's Bazar verlassen hatten.
Die 450 Flüchtlinge wollten nach Polizeiangaben vom Donnerstag am Strand das Fest zum Ende des Fastenmonats Ramadan feiern. Den rund 920.000 überwiegend muslimischen Rohingya ist es jedoch untersagt, die von Stacheldraht umzäunten Flüchtlingslager der Stadt im Südosten des Landes zu verlassen. Viele sitzen dort seit fast fünf Jahren fest.
Die Rohingya seien am Mittwoch bei Razzien in der Stadt festgenommen worden und würden in ihre Lager zurückgebracht, sagte Polizeisprecher Rafiqul Islam der Nachrichtenagentur AFP. Es habe sich dabei um «Sicherheitsmassnahmen» zum Schutz von Touristen gehandelt, da Rohingyas in «verschiedene Vergehen verwickelt» seien. Die Region ist ein beliebtes Reiseziel und zieht während Feiertagen wie dem Eid-al-Fitr-Fest Millionen Touristen an.
Einer der Festgenommenen, Mohammad Ibrahim, sagte, er sei nur zum Vergnügen an den Strand gegangen. «Aber sobald wir ankamen, wurden wir von der Polizei festgenommen. Wir haben nichts Falsches getan, wir sassen nur am Strand.»
Die Rohingya leben in den dutzenden Flüchtlingscamps in Cox's Bazar unter prekären Verhältnissen. Viele Angehörige dieser muslimischen Minderheit waren im Jahr 2017 vor einer brutalen Militäroffensive aus dem benachbarten Myanmar geflohen.
Rezaur Rahman Lenin, ein in Dhaka ansässiger Menschenrechtsaktivist und UN-Berater, kritisierte, das Leben der Flüchtlinge sei «stark eingeschränkt». «Die Rohingya-Jugendlichen haben jedes Recht, ihr Glück am längsten Strand der Welt und darüber hinaus zu suchen», sagte er.