Putin Besuch soll Entspannung zwischen Berlin und Moskau dienen
Das Wichtigste in Kürze
- Das Treffen zwischen Putin und Merkel sehen Experten als Entspannungsversuch.
- Deutschland und Russland streiten sich momentan wegen einer Pipeline in der Ostsee.
Der Besuch des russischen Präsidenten Wladimir Putin bei der deutschen Kanzlerin Angela Merkel (CDU) dient nach Einschätzung des Deutsch-Russischen Forums der Entspannung im beiderseitigen Verhältnis.
«Ich glaube, es geht überhaupt darum, dass das Verhältnis wieder etwas sachlicher wird», sagte der Vorsitzende des Forums, Matthias Platzeck, am Freitag im ZDF-«Morgenmagazin». Beim Treffen von Putin und Merkel in Sotschi vor drei Monaten sei bereits deutlich ein anderes Gesprächsklima spürbar gewesen als noch vor einem Jahr. Dies werde sich nach seiner Einschätzung fortsetzen, sagte der SPD-Politiker.
Der ehemalige Russlandbeauftragte der deutschen Regierung Gernot Erler sieht Putin derzeit innenpolitisch unter Druck. Seine Beliebtheitswerte seien durch eine unpopuläre Rentenreform und neue US-Sanktionen gesunken, sagte der SPD-Politiker dem SWR. Deshalb verspreche Putin sich vom Treffen mit Merkel aussenpolitische Fortschritte. Erler rechnet aber nicht mit greifbaren Ergebnissen, es werde lediglich einen Meinungsaustausch geben.
Zum zweiten Mal innerhalb von gut drei Monaten kommen Merkel und Putin an diesem Samstag zu einem Gespräch über die Konflikte in Syrien und der Ostukraine zusammen. Weiteres Thema bei dem Treffen auf Schloss Meseberg bei Berlin wird laut Regierungssprecher Steffen Seibert der Streit über die Gas-Pipeline Nord Stream 2 sein.