Republik Moldau wählt einen neuen Präsidenten
In der Republik Moldau wird heute Sonntag ein neuer Präsident gewählt. Mitte-Rechts-Kandidatin Maia Sandu könnte den amtierend Igor Dodon ablösen.

Das Wichtigste in Kürze
- Heute Sonntag wird in der Republik Moldau ein neuer Präsident gewählt.
- Mitte-Rechts-Kandidatin Maia Sandu hat gute Chancen den amtierenden Igor Dodon abzulösen.
- Beobachter rechnen jedoch mit einer zweiten Wahlrunde am 15. November.
Die Bürger der Republik Moldau haben am Sonntag einen neuen Präsidenten gewählt. Wichtigste Herausforderin des amtierenden Staatschefs Igor Dodon ist die Mitte-Rechts-Kandidatin Maia Sandu. Die 48-Jährige war von Juni bis November 2019 Ministerpräsidentin, bevor ihre Regierung gestürzt wurde.
Sie steht für einen pro-europäischen Kurs. Der seit 2016 amtierende Dodon von der Sozialistischen Partei gilt währenddessen als Verbündeter der Regierung in Moskau.

Die ehemalige Sowjetrepublik mit ihren 3,5 Millionen Einwohnern hat in den vergangenen Jahren mehrere politische Krisen durchlebt. Das Land ist gespalten zwischen Anhängern Europas und jenen, die an den Beziehungen zu Russland festhalten. Moldau ist zudem eines der ärmsten Länder Europas.
Zweite Wahlrunde wahrscheinlich
Dodon hatte sich bereits bei der Wahl 2016 gegen Sandu durchgesetzt. Neben den beiden Favoriten stehen noch sechs weitere Kandidaten zur Wahl. Beobachter rechnen nicht damit, dass sich einer der Kandidaten im ersten Wahlgang bereits eine deutliche Mehrheit sichern wird.
In diesem Fall wird es am 15. November eine zweite Wahlrunde geben.

In Russland wird die Wahl aufmerksam beobachtet. Der russische Präsident Wladimir Putin hat die Hoffnung auf einen erneuten Wahlsieg Dodons geäussert. Der 45-jährige Dodon hatte im Wahlkampf weiterhin enge Beziehungen zum «strategischen Partner» Moskau versprochen. Zudem hatte er sich dafür ausgesprochen, Russisch zum Pflichtfach in den Schulen zu machen.
Erste Wahlergebnisse in der Nacht
Dodon erklärte weiter, das Land sei der politischen Unruhe müde. Er rief die Menschen dazu auf, für «Frieden, Stabilität und Entwicklung» zu stimmen. Sandu versprach im Wahlkampf, «das Land auf dem Weg der Integration in die EU voranzubringen» und neue Arbeitsplätze zu schaffen.
Die Wahllokale schliessen um 20:00 Uhr. Die ersten Wahlergebnisse werden dann in der Nacht erwartet.