Rettungsschiff «Ocean Viking» legt im französischen Toulon an
Das Rettungsschiff «Ocean Viking» hat mit 230 Migranten an Bord das südfranzösische Toulon erreicht.
Das Wichtigste in Kürze
- 230 Migranten können nach drei Wochen an Land gehen.
Wie die französischen Behörden mitteilten, legte das Schiff der Hilfsorganisation SOS Méditerranée am Freitagmorgen im Militärhafen von Toulon an. Die ersten Flüchtlinge durften umgehend an Land gehen.
Die «Ocean Viking» hatte vor drei Wochen bei mehreren Rettungseinsätzen im Mittelmeer 234 in Seenot geratene Menschen aufgenommen. Nachdem Italien sich tagelang geweigert hatte, dem Schiff einen Hafen zuweisen, war schliesslich Frankreich eingesprungen.
Am Donnerstag wurden bereits vier Menschen aus medizinischen Gründen von Bord geholt und mit einem Hubschrauber nach Bastia auf der französischen Insel Korsika gebracht. Von den 230 Migranten, die noch an Bord sind, wollen Frankreich und Deutschland je ein Drittel aufnehmen.
Der Umgang mit der «Ocean Viking» hatte für Streit zwischen Frankreich und Italien gesorgt. Nachdem sich Italien tagelang geweigert hatte, das Schiff anlegen zu lassen, erteilte Frankreich am Donnerstag eine Anlegeerlaubnis für Toulon. Aus Protest setzte die französische Regierung aber die geplante Aufnahme von 3500 Flüchtlingen aus Italien aus.
Innenminister Gérald Darmanin sagte, Frankreich habe der «Ocean Viking» «ausnahmsweise» das Einlaufen in einen französischen Hafen gestattet. Nach internationalem Recht sei Italien für die Aufnahme des Rettungsschiffes zuständig gewesen.