«Rolling Stone»-Mitgründer aus Hall-of-Fame-Vorstand ausgeschlossen

Keystone-SDA
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USA,

Jann Wenner, Mitbegründer des Musikmagazins «Rolling Stone», wurde wegen sexistischer Äusserungen aus dem Vorstand der Hall of Fame ausgeschlossen.

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Jann Wenner bei seiner Buchbesprechung «Like a Rolling Stone: A Memoir» im Jahr 2022. - keystone

Der Mitbegründer des Musikmagazins «Rolling Stone», Jann Wenner, ist nach US-Medienberichten aus dem Vorstand der Stiftung Rock and Roll Hall of Fame ausgeschlossen worden. Der Grund sind als sexistisch und rassistisch eingestufte Äusserungen.

«Jann Wenner wurde aus dem Vorstand der Rock and Roll Hall of Fame entlassen», zitierte das Branchenblatt «Variety» am Samstag eine Erklärung der Stiftung. Wenners Äusserungen in einem Bericht der «New York Times» hatten zuvor weitreichende Kritik ausgelöst.

«Philosophen des Rocks»

Die Zeitung hatte den 77-Jährigen gefragt, warum in seinem neuen Buch «The Masters» keine nicht-weissen Menschen und keine Frauen zur Sprache kommen. Wenner porträtiert darin die Musiker Bob Dylan, John Lennon, Mick Jagger, Pete Townshend, Jerry Garcia, Bono und Bruce Springsteen. Wenner sagte dem Blatt zufolge, seine sieben Protagonisten seien eine Art «Philosophen des Rocks», die tiefgehende Dinge über den Geist ihrer Generation zu sagen hätten. «Das sind diejenigen, die es wirklich artikulieren konnten», gab Wenner an.

Schwarze und Frauen entsprächen «nicht demselben historischen Standard»

Zu Frauen sagte er: «Keine von ihnen war auf dieser intellektuellen Ebene so wortgewandt.» Auch schwarze Genies wie Stevie Wonder, Curtis Mayfield und Martin Gaye hätten sich nicht auf dieser Ebene ausgedrückt. «Nur um der Öffentlichkeitsarbeit willen hätte ich vielleicht losgehen und einen schwarzen Künstler und eine weibliche Künstlerin finden und einbeziehen sollen, die nicht demselben historischen Standard entsprechen, nur um diese Art von Kritik abzuwenden», sagte Wenner.

Der 77-Jährige begründete das Musikmagazin «Rolling Stone» im Jahr 1967 mit. In den darauffolgenden Jahrzehnten führte er oft lange Interviews mit einer Vielzahl von Rocklegenden. Das Blatt wurde zum führenden Musikmagazin seiner Zeit und ging später auch dazu über, Stücke zu anderen Kulturbelangen oder etwa Interviews mit Spitzenpolitikern zu veröffentlichen. Wenner schuf ebenso die Stiftung Rock and Roll Hall of Fame, deren Vorsitzender er bis 2020 war.

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Kommentare

User #1884 (nicht angemeldet)

Was würde Little Richard, Chuck Berry, The Equals, Jimi Hendrix, Tina Turner, Prince, Lenny Krevitz und so weiter dazu sagen? Sind auch sieben Rocklegenden. Rock’n’Roll ist eine Schwarze Erfindung. Die ersten echten Rockstars waren Schwarz. Dennoch wird die Vorreiterrolle dieser Künstler*innen bis heute gern kleingeredet, übersehen. Der Siegeszug des Rock, er fängt aber eben nicht bei Elvis oder den Beatles an. Sondern bei den Einflüssen, Sounds und Traditionen aus dem fernen Motherland, in den USA zu neuer Form und Blüte gebracht. Danach mögen sich die Weißen an diesem reich gedeckten Tisch bedient haben.

User #5804 (nicht angemeldet)

Schreibt da besser nichts Unüberlegtes rein…

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