EU

Russischer Diamantenhandel: EU-Ratspräsident bestätigt Sanktionspläne

Keystone-SDA
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Japan,

EU-Ratspräsident Charles Michel hat Pläne für Sanktionen gegen Russlands Diamantenwirtschaft bestätigt. «Wir werden den Handel mit russischen Diamanten einschränken», sagte der Belgier am Freitagvormittag (Ortszeit) in einer Pressekonferenz am Rande G7-Gipfels der führenden demokratischen Industrienationen in Japan. In Anspielung auf den James Bond-Film «Diamonds Are Forever» fügte er hinzu: «Russische Diamanten sind nicht für immer.»

Michel
EU-Ratspräsident Michel beim G7-Gipfel. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Diplomaten hatten bereits am Vortag berichtet, dass die G7-Gruppe den milliardenschweren Export von Rohdiamanten aus Russland einschränken will.

Eine entsprechende Erklärung soll bei dem Gipfel im japanischen Hiroshima beschlossen werden. Die Massnahme ist eine weitere Reaktion auf Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine.

Nach Angaben aus G7-Kreisen geht es darum, die Einnahmen aus dem Verkauf von Rohdiamanten durch koordinierte Massnahmen zu reduzieren. Dazu soll sichergestellt werden, dass über Länder wie Indien und die Vereinigten Arabischen Emirate gehandelte Edelsteine auch nach ihrem Weiterverkauf noch als russische Diamanten erkennbar sind. In der EU sei der Handel mit russischen Diamanten schon jetzt durch freiwillige Selbstverpflichtungen um etwa 80 Prozent zurückgegangen, hiess es.

Michel sagte am Freitag, wichtig sei es, an einem effizienten Nachverfolgungssystem zu arbeiten. Die Herausforderung sei es sicherzustellen, dass die Sanktionen schmerzhaft für Russland und nicht für einen selbst seien.

Russland gilt als weltweit grösster Produzent von Rohdiamanten. Der Handel mit den Edelsteinen ist für das Land ein wichtiger Wirtschaftszweig und eine nennenswerte Einkommensquelle. 2021, im letzten Jahr, in dem der staatliche Diamantenförderer Alrosa seine Zahlen offenlegte, erzielte das Unternehmen 332 Milliarden Rubel (rund 4 Milliarden Euro) Einnahmen.

Bislang hat die EU den Handel allerdings nicht eingeschränkt. Als ein Grund galt bislang unter anderem Widerstand aus Belgien. Die flämische Hafenstadt Antwerpen gilt seit dem 16. Jahrhundert als Diamantenzentrum der Welt.

Auf die Frage, ob Belgien signalisiert habe, dass sie einem Importverbot zustimmen würde, gab Michel am Freitag keine Antwort. «Ich will nicht im Namen der belgischen Regierung sprechen», sagte er.

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