Russischer Exilant durch Drohnenangriff bei Kiew verletzt
Der ehemalige Duma-Abgeordnete Ilja Ponomarjow ist an seinem Exilort in der Ukraine bei einem russischen Drohnenangriff verletzt worden. «Heute ist, wie es aussieht, mein zweiter Geburtstag», schrieb Ponomarjow auf der Online-Plattform X und veröffentlichte ein Foto von sich mit blutüberströmtem Gesicht. Es sei bereits der fünfte Anschlag auf ihn gewesen, teilte er mit.
Die ukrainische Polizei zeigte Aufnahmen von Schäden an einem dreistöckigen Privathaus im Kiewer Umland und informierte über ein verletztes Ehepaar, ohne Ponomarjow namentlich zu nennen. Beide werden in einem Spital der ukrainischen Hauptstadt behandelt, hiess es.
Ponomarjow stimmte als einziger gegen Annexion der Krim
Eine in örtlichen Medien verbreitete Aufnahme zeigte Ponomarjow mit Wunden im Gesicht in einer Klinik. Bereits am Vortag war sein Wohnhaus den Berichten zufolge Ziel mehrerer russischer Drohnen gewesen.
Ponomarjow war von 2007 bis 2016 Abgeordneter der Duma, des russischen Parlaments. Er stimmte unter anderem im März 2014 als einziger Abgeordneter gegen die Annexion der ukrainischen Schwarzmeer-Halbinsel Krim.
Aufruf zu bewaffnetem Umsturz
Seit seiner Übersiedelung in die Ukraine 2016 engagiert er sich in oppositionellen russischen Exilkreisen und ruft zum bewaffneten Umsturz in Russland auf. In seinem Heimatland wurde daher auch ein Verfahren wegen Hochverrats gegen ihn eingeleitet. Ponomarjow hat inzwischen auch die ukrainische Staatsbürgerschaft.
Die Ukraine wehrt seit Februar 2022 eine russische Invasion ab. In diesem Krieg setzen beide Seiten Kampfdrohnen auch gegen Ziele weit im Hinterland ein.