Lawrow erteilt einem Neustart der internationalen Beziehungen eine klare Absage und gibt dem Westen die Schuld.
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Der russische Aussenminister Sergej Lawrow spricht bei der UN-Versammlung. - keystone

Der russische Aussenminister Sergej Lawrow hat einem Neustart der internationalen Beziehungen eine klare Absage erteilt. «Von welcher globalen Zusammenarbeit können wir wirklich sprechen, wenn der Westen all diese unerschütterlichen Werte der Globalisierung mit Füssen getreten hat, von denen er uns seit so vielen Jahren von diesem Rednerpult aus erzählt», sagte Lawrow vor der Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York. Zuletzt hatte Russland sich von dem Zukunftspakt der Vereinten Nationen distanziert, der am vergangenen Sonntag eigentlich einstimmig von 193 UN-Mitgliedern hätte angenommen werden sollen.

Zugleich wies Lawrow jede Verantwortung Russlands bei Problemen bei der Arbeit verschiedener Organe der Vereinten Nationen, wie etwa im Sicherheitsrat, kategorisch zurück. «Die Schuld dafür liegt ausschliesslich beim Westen», erklärte er. «Das beispiellose Ausmass an Arroganz und Aggressivität der westlichen Politik gegenüber Russland macht nicht nur die vom UN-Generalsekretär propagierte Idee der globaler Zusammenarbeit zunichte, sondern blockiert auch zunehmend das Funktionieren des gesamten Systems Weltordnungspolitik einschliesslich des UN-Sicherheitsrats», so Lawrow weiter.

Vorwürfe gegen britisch-amerikanische Verschwörung

Mit Blick auf Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine witterte Lawrow eine britisch-amerikanische Verschwörung zur Zerstörung Russlands. Geheimpläne hätten schon 1945 die Vernichtung der damaligen Sowjetunion vorgesehen. «Doch die angelsächsischen Strategen von heute verbergen ihre Pläne nicht», behauptete Russlands Aussenminister. «Sie rechnen zwar immer noch damit, Russland durch die Hände des illegitimen Neonazi-Regimes in Kiew zu besiegen, aber sie bereiten Europa bereits darauf vor, sich in ein selbstmörderisches Abenteuer zu stürzen».

In diesem Zusammenhang erinnerte er an die nuklearen Arsenale der russischen Streitkräfte und «die Sinnlosigkeit und Gefahr der Idee, mit einer Atommacht, die Russland ist, bis zum Sieg kämpfen zu wollen». Kremlchef Wladimir Putin hatte erst vor wenigen Tagen Nukleardoktrin erneut mit dem Einsatz von Atomwaffen gedroht. Demnach werde jeder konventionelle Angriff auf Russland, der von einer Atommacht unterstützt wird als gemeinsamer Angriff dieser Länder angesehen sagte Putin.

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