Russland will in Friedensgesprächen zwischen Armenien und Aserbaidschan vermitteln
Russland ist nach eigenen Angaben bereit, eine Vermittlerrolle in Friedensgesprächen zwischen Armenien und Aserbaidschan einzunehmen.
Das Wichtigste in Kürze
- Lawrow zu Besuch in Eriwan.
«Wir bekräftigen unsere Bereitschaft, die Unterzeichnung eines Friedensabkommens zwischen Eriwan und Baku zu unterstützen», sagte Russlands Aussenminister Sergej Lawrow am Donnerstag bei einem Besuch in der armenischen Hauptstadt. «Der Prozess ist im Gange und wir sind bereit, als Vermittler, Berater und als mitwirkende Partei teilzunehmen.»
Moskau pflegt historisch enge Beziehungen sowohl zu Armenien als auch zu Aserbaidschan. Im Zentrum des Konflikts zwischen den beiden Ex-Sowjetrepubliken steht die umstrittene Region Bergkarabach, um die Eriwan und Baku im Jahr 2020 einen mehrwöchigen bewaffneten Konflikt ausgetragen hatten. Mehr als 6500 Menschen wurden getötet, bis die Kämpfe durch ein von Russland vermitteltes Waffenstillstandsabkommen beendet wurden.
Zuletzt verlor das wegen des Ukraine-Kriegs zunehmend isolierte Russland jedoch seinen Status als Mediator im armenisch-aserbaidschanischen Konflikt. Der Prozess zur Normalisierung der Beziehungen zwischen den beiden Nachbarstaaten wird von der Europäischen Union geleitet.
Im April und Mai hatten sich Armeniens Regierungschef Nikol Paschinjan und Aserbaidschans Präsident Ilham Alijew in Brüssel getroffen. Unter der Vermittlung von EU-Ratspräsident Charles Michel vereinbarten sie, die Gespräche über ein künftiges Friedensabkommen «voranzutreiben».