Scheidungsrate ist 2018 in der Schweiz wieder angestiegen
Die Zahl der Scheidungen ist in der Schweiz wieder gestiegen. Rund zwei Prozent mehr Paare liessen sich 2018 scheiden.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Zahl der Scheidungen ist 2018 im Vergleich zum Vorjahr um 2,1 Prozent gestiegen.
- Ehen zwischen ausländischen Paaren sind dabei besonders anfällig.
Nach einem Rückgang 2017 hat die Zahl der Scheidungen in der Schweiz wieder angezogen. 16'200 Paare lösten 2018 ihr Ehegelöbnis, das sind 2,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Ehen zwischen Ausländern sind besonders instabil. Hier betrug die Steigerung fast ein Viertel.
Ehen zwischen Partnern ohne Migrationshintergrund oder mit nur einem nicht-schweizerischen Partner wurden dagegen seltener geschieden als letztes Jahr.
Im ersten Fall sank die Scheidungsrate um 6,1 Prozent, im zweiten um 0,9 Prozent, wie provisorische Zahlen des Bundesamts für Statistik (BFS) zeigen. Die durchschnittliche Ehedauer liegt stabil bei 15 Jahren.
Bald 40-prozentige Scheidungsrate?
Sollte sich der Trend fortsetzen, rechnet das BFS damit, dass knapp 40 Prozent der gegenwärtigen Ehen auseinanderbrechen werden. Das ist leicht mehr als der letztes Jahr berechnete Schnitt, aber weniger als im Zehnjahresvergleich, als die Scheidungsziffer in manchen Jahren über 50 Prozent lag.
Geheiratet wurde letztes Jahr 39'800 Mal, also 2 Prozent seltener als im Jahr davor. Diese Zahl ist über die Jahre hinweg stabil und beträgt seit Mitte der 1990er immer etwa um die 40'000. In Anbetracht des Bevölkerungswachstums nimmt also die Heiratswilligkeit ab.
Gesunken ist letztes Jahr auch die Anzahl an eingetragenen Partnerschaften, um 13,3 Prozent auf 700. Aber auch das ist nicht unbedingt signifikant. Die Zahl der Eintragungen von gleichgeschlechtlichen Partnerschaften liegt seit 2010 immer so um 700 herum.
Wenig Aufregendes auch bei der Geburtenrate. Sie sank um 2,4 Prozent von 87'400 auf 85'300. Durchschnittlich hat eine Frau 1,47 Kinder und ist bei der ersten Geburt 30,9 Jahre alt. Der Geburtenüberschuss machte 2018 um die 18'600 aus, was einem Rückgang von neun Prozent entsprach. Unter dem Strich wuchs die Wohnbevölkerung gemäss BSF dennoch.