Schweiz fungiert als Garantiestaat bei Friedensprozess in Kolumbien

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Bern,

In Kolumbien soll die Schweiz in den Friedensverhandlungen eine wichtige Rolle einnehmen.

Friedensverhandlungen Kolumbien
Die Friedensverhandlungen in Kolumbien sind in vollem Gange. - Keystone

Auf Wunsch der Regierung Kolumbiens und der Rebellengruppe EMC übernimmt die Schweiz die Rolle als Garantin für den neuen Friedensprozess in dem Land. Dieser soll am 8. Oktober beginnen. Das Mandat ist Folge der langjährigen Friedensdiplomatie der Schweiz in Kolumbien.

Die Eröffnung formeller Friedensverhandlungen gaben die Regierung und die Rebellen des EMC. Der EMC geht auf das Friedensabkommen von 2016 mit den Farc-Rebellen zurück. Ein Teil der Farc unterzeichnete den Vertrag nicht.

Die Schweiz nimmt das Mandat als Garantin zusammen mit anderen Staaten wahr. Sie wird bei den Verhandlungen dabei sein und sie politisch sowie technisch unterstützen. Nach EDA-Angaben laufen in Kolumbien aktuell mehrere Friedensprozesse parallel.

Alle bewaffneten Gruppen in Frieden einbinden

Die Regierung will möglichst alle bewaffneten Gruppierungen in einen umfassenden Frieden einbinden. Die Schweiz begleitete bereits den Friedensprozess mit den Revolutionären Streitkräften Kolumbiens (Farc) und seit 2016 die Umsetzung des Friedensabkommens.

Seit November 2022 ist die Schweiz zudem Mitglied der Begleitgruppe für den Friedensprozess mit dem Ejército de Liberación Nacional (ELN). Auf Anfrage berät sie dabei die Parteien etwa bei Fragen des Waffenstillstandes oder dem Schutz der Zivilbevölkerung.

Kolumbien ist seit Jahrzehnten von bewaffneten Konflikten geprägt. Dabei kämpfen Guerillas gegen das Militär und paramilitärische Gruppen. Über 200'000 Menschen kamen nach Schätzungen ums Leben, 80 Prozent davon Zivilisten.

Nach dem Friedensvertrag mit den Farc verschärften sich bewaffnete Konflikte mit anderen Gruppierungen in verschiedenen Gebieten. Kolumbien ist ein Schwerpunktland der Abteilung Frieden und Menschenrechte (AFM) des EDA.

Kommentare

Monalisa-1

Als hätten wir nicht schon genug eigene Probleme im Land .

User #2990 (nicht angemeldet)

Garantiestaat? Hhmmm? Schicken wir nun Soldaten dorthin, falls sich eine der Seiten nicht an Vereinbarungen hält?

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