Die Flugzeuge mit ukrainischen und russischen Gefangenen sind am Samstagmittag in Moskau und Kiew gelandet.
Polizeieskorte mit Bussen am Lefortowo-Gefängnis
Polizeieskorte mit Bussen am Lefortowo-Gefängnis - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Auch ukrainischer Regisseur Senzow aus Russland freigekommen.

Auf dem Rollfeld der ukrainischen Hauptstadt warteten neben Präsident Wolodymyr Selenskyj dutzende Angehörige, wie ein AFP-Reporter berichtete. Das russische Staatsfernsehen zeigte die Landung der Maschine in Moskau. Der Gefangenenaustausch sei ein «erster Schritt» zur Beendigung des Konflikts mit Russland, sagte Selenskyj.

Zu den Freigelassenen zählte auch der ukrainische Filmemacher Oleg Senzow. «Ich danke allen Menschen, die für uns gekämpft haben», sagte der 43-Jährige nach seiner Landung in Kiew.

Nach Angaben aus ukrainischen Regierungskreisen wurden je 35 Gefangene beider Seiten ausgetauscht. Senzow ist der bekannteste politische Gefangene aus der Ukraine. Er war 2014 festgenommen worden und verbüsste in einer Strafkolonie im russischen Teil der Arktis eine 20-jährige Haftstrafe wegen «terroristischer Angriffe» auf der 2014 von Russland annektierten Krim-Halbinsel.

Ausserdem sollen alle 24 ukrainische Seeleute für den Gefangenenaustausch ausgewählt worden sein, die im November von Russland vor der Krim gefangen genommen worden waren. Das sagte der Leiter ihres Anwaltteams, Nikolai Polosow, der Nachrichtenagentur AFP.

Auch der in der Ukraine festgehaltene Wladimir Zemach komme frei, hiess es aus ukrainischen Regierungskreisen. Er soll für die Luftabwehr der prorussischen Separatisten in Donezk zuständig und am Abschuss der Passagiermaschine des Flugs MH17 über der Ostukraine beteiligt gewesen sein.

Die Beziehungen zwischen Moskau und Kiew sind seit Russlands Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim äusserst angespannt. Der neue ukrainische Präsident Selenskyj hatte Ende Juli einen Gefangenenaustausch angeregt. Russlands Staatschef Wladimir Putin hatte am Donnerstag bestätigt, es sei ein grossangelegter Gefangenenaustausch geplant, der «ein grosser Schritt hin zur Normalisierung» der russischen Beziehungen zur Ukraine bedeute.

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