SPD nominiert Scholz erneut als Kanzlerkandidaten
Am Montag will die SPD Olaf Scholz trotz dessen schlechter Umfragewerte als Kanzlerkandidaten für Deutschland nominieren.
«Wir wollen mit Olaf Scholz in die nächste Wahlauseinandersetzung gehen», heisst es von Lars Klingbeil. Der SPD-Parteivorsitzende reagiert damit auf den Rückzug von Boris Pistorius.
Jener hatte in den Beliebtheits-Umfragewerten als möglicher neuer Kanzlerkandidat bislang weit vorne gelegen. Mittlerweile stellte er jedoch klar: Für das Amt als Deutschlands Kanzler steht er nicht zur Verfügung.
SPD hinter Union und AfD
Am Montag will die SPD daher im Parteivorstand den aktuellen Bundeskanzler erneut nominieren. Wie die «Tagesschau» berichtet, liegt die SPD in aktuellen Umfragen bei 14 Prozent.
Damit platziert sich die Partei noch hinter der Union und der AfD. Mit Olaf Scholz selbst sind laut dem «ARD-DeutschlandTrend» nur 20 Prozent zufrieden.
76 Prozent gaben an, mit der Arbeit des Kanzlers unzufrieden zu sein.
Unklar ist, warum Pistorius seine Ablehnung nicht früher geäussert hat: Immerhin schloss er in den vergangenen Wochen keine Kandidatur aus.
«In der Politik sollte man nie irgendetwas ausschliessen, ganz egal, worum es geht. Das Einzige, was ich definitiv ausschliessen kann, ist, dass ich noch Papst werde», äusserte er stattdessen bei einer Veranstaltung.
Pistorius: Loyal gegenüber Scholz
Gleichzeitig betonte er bei dem Treffen in Bayern: «Da ich erstens ein zutiefst loyaler Mensch bin, zweitens in meiner Lebensplanung nie drinstand, Verteidigungsminister zu werden oder gar Bundeskanzler, werde ich 'nen Teufel tun und mir jetzt sagen: Ich mache das, ich trete jetzt an.»
Ob die SPD ihre Beliebtheitswerte mit Scholz als Kandidaten bis zur Neuwahl am 23. Februar wird anheben können, bleibt abzuwarten. Internationale Auftritte, mit denen der Kanzlerkandidat im Wahlkampf punkten könnte, sind jedenfalls bislang nicht geplant.