Stuttgart bereitet sich nach den jüngsten Ausschreitungen mit erhöhter Polizeipräsenz auf das Wochenende vor: Insbesondere am Freitag- und Samstagabend will die Polizei als Antwort auf die Krawalle mit hunderten Beamten in der Innenstadt im Einsatz sein, wie Polizeisprecherin Monika Ackermann der Nachrichtenagentur AFP sagte.
Zerstörter Polizeiwagen in Stuttgart
Zerstörter Polizeiwagen in Stuttgart - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Bislang keine Alkohol- oder Aufenthaltsverbote geplant.
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Demnach sind für dieses Wochenende keine Alkohol- oder Aufenthaltsverbote geplant.

Ackermann kündigte jedoch an, es seien weitere Gespräche zwischen Polizei und Stadt zum Vorgehen in den kommenden Wochen geplant. Auch die Stadt Stuttgart teilte mit, ein Alkoholverbot oder eine Videoüberwachung weiter zu prüfen.

Die Polizeisprecherin sagte weiter, die Zahl der verletzten Polizisten habe sich inzwischen auf 32 erhöht. Von ihnen sei niemand schwer verletzt. Zur Strategie der Einsatzkräfte sagte Ackermann im Südwestrundfunk, die Polizei werde zunächst auf Gespräche setzen. «Wir versuchen frühzeitig die Stimmung aufzufangen: Wo sind wir mit der Stimmung? Könnte die Stimmung kippen?»

«Wir versuchen natürlich, es gar nicht zu so einer Gruppendynamik mit mehreren hunderten Gewalttätern kommen zu lassen», betonte Ackermann. Die Polizei habe die Erfahrung gemacht, dass die Betroffenen in Kleingruppen von drei bis fünf Leuten noch für Kommunikation zugänglich seien.

In Stuttgart hatten in der Nacht zum vergangenen Sonntag hunderte Menschen randaliert und Polizisten angegriffen. Die Einsatzkräfte wurden mit Flaschen und Steinen beworfen, etliche Geschäfte geplündert.

Insgesamt sind bislang 26 Menschen tatverdächtig. Neun von ihnen kamen inzwischen in Untersuchungshaft. Gegen einen weiteren Menschen wurde zwar Haftbefehl erlassen, der jedoch ausser Vollzug gesetzt wurde. Landesinnenminister Thomas Strobl (CDU) erklärte am Freitag, die Ermittlungsgruppe «Eckensee» sei inzwischen auf mehr als hundert Beamte aufgestockt worden.

Strobl drang ausserdem darauf, für Widerstand gegen und Angriffe auf Vollstreckungsbeamte und Rettungskräfte härtere Strafen festzuschreiben. Er plädierte dafür, beim Straftatbestand des Landfriedensbruchs auch diejenigen zu bestrafen, «die johlend und grölend dabei stehen, wenn Polizisten, wenn Einsatzkräfte angegriffen werden».

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