Taliban Gespräche in Doha machen signifikante Fortschritte
Die USA starteten eine neue Friedensinitiative mit den afghanischen Taliban. Dabei seien «signifikante Fortschritte» erzielt worden.
Das Wichtigste in Kürze
- In Katar fanden zweitägige Verhandlungen zwischen den Taliban und den USA statt.
- Laut den USA sei man dieses Mal produktiver als in der Vergangenheit gewesen.
Die USA und Vertreter der radikalislamischen Taliban haben sich in der jüngsten Gesprächsrunde im Golfemirat Katar offenkundig angenähert. Nach sechstägigen Gesprächen schrieb der US-Delegationsleiter Zalmay Khalilzad auf Twitter, die Treffen seien produktiver als in der Vergangenheit gewesen. «Wir haben in wichtigen Fragen signifikante Fortschritte gemacht», so Khalilzad.
Er wolle auf dem Momentum aufbauen und die Gespräche in Kürze fortsetzen. Es gebe noch eine Anzahl an Problemen zu lösen. «Nichts ist vereinbart, bis alles vereinbart ist», schrieb Khalilzad weiter.
Umfassender Waffenstillstand
Dies beinhalte einen innerafghanischen Dialog zwischen Regierung und Taliban und einen umfassenden Waffenstillstand. Khalilzad gab an, nun nach Kabul zu reisen für weitere Konsultationen.
Die mittlerweile fünfte Gesprächsrunde zwischen Taliban-Vertretern und Washington seit Juli 2018 hatte am Montag begonnen. Nach Angaben der Taliban sollte in den Gesprächen der Abzug der US-Truppen aus dem Land diskutiert werden. Zudem sollte demnach geklärt werden, wie verhindert werden kann, dass Afghanistan zu einem sicheren Hafen für Terroristen werde und von dem Land aus andere Länder angegriffen werden.
Direktgespräche mit Taliban
Seit Sommer des Vorjahres bemühen sich die USA verstärkt darum, den langjährigen Konflikt in Afghanistan über Verhandlungen zu lösen. In einer signifikanten Änderung seiner Politik nahm Washington Direktgespräche mit den Taliban auf.
Davor hatten die USA stets erklärt, die Taliban sollten mit der afghanischen Regierung verhandeln, ein Friedensprozess müsse unter afghanischer Führung stattfinden. Sie betonten allerdings, ihre Gespräche sollten zu direkten Gesprächen zwischen den Taliban und der Regierung in Kabul führen. Die Taliban lehnten dies bisher stets ab und nannten Kabul ein «Marionettenregime».