Tausende Demonstranten trotz Versammlungsverbots in Bangkok
In Bangkok protestieren tausende pro-demokratische Demonstranten gegen die Regierung – trotz Versammlungsverbot. Zahlreiche Aktivisten wurden bereits verhaftet.
Das Wichtigste in Kürze
- Trotz Versammlungsverbot gehen in Bangkok tausende Demonstranten auf die Strasse.
- Sie protestieren gegen die Regierung von Ministerpräsident Prayut.
- Zahlreiche pro-demokratische Aktivisten wurden bereits verhaftet.
Trotz eines Versammlungsverbots sind in Thailands Hauptstadt Bangkok am Sonntag erneut tausende Menschen auf die Strassen gegangen. Sie protestierten gegen die Regierung.
Den vierten Tag in Folge forderten die pro-demokratischen Demonstranten den Rücktritt von Regierungschef Prayut Chan-O-Cha. Die grösstenteils jungen Demonstranten besetzten trotz verschärfter Massnahmen durch die Regierung eine grosse Kreuzung in Bangkok. Sie hielten Plakate mit den Abbildern festgenommener Aktivisten in die Höhe.
Regierungschef Prayut hatte am Donnerstag den Ausnahmezustand erklärt, wodurch Versammlungen von mehr als vier Menschen verboten wurden. Am Tag darauf hatte die Polizei Wasserwerfer gegen die Demonstranten eingesetzt.
Lebenslange Haft für Aktivisten
Die pro-demokratische Protestbewegung fordert den Rücktritt der Regierung und eine offene Debatte über die Rolle der Monarchie in Thailand. Für Empörung sorgten zudem die Festnahmen von Aktivisten der Demokratiebewegung. Einigen von ihnen droht lebenslange Haft gemäss einem seit Jahrzehnten nicht mehr angewandten Gesetz.
In der jüngeren thailändischen Vergangenheit hat es eine ganze Reihe von Militärputschen gegeben. Der jüngste fand 2014 statt. Aus einer von Betrugsvorwürfen überschatteten Parlamentswahl ging dann im vergangenen Jahr der frühere Armeechef Prayut als Sieger hervor.