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Tourismuskonzern TUI kritisiert Mallorca-Reisewarnung als übertrieben

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Deutschland,

Das deutsche Tourismusunternehmen TUI hat die am Freitag verhängte Reisewarnung für die spanische Insel Mallorca kritisiert.

Restaurant auf Mallorca
Restaurant auf Mallorca - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Bundesregierung mahnt Fluggesellschaften zu zügiger Ticket-Rückerstattung.

«Wir bedauern, dass Deutschland nun eine Reisewarnung für ganz Mallorca ausgesprochen hat», sagte der zuständige TUI-Manager Thomas Ellerbeck der «Rheinischen Post» (Montagsausgabe). Eine regionale Reisewarnung, etwa für die Orte Palma oder Magaluf, wo erhöhte Fallzahlen festgestellt worden seien, wäre demnach besser gewesen.

Die meisten Urlauber seien sehr verantwortungsvoll und hielten sich an die Regeln, sagte Ellerbeck. Die pauschale Warnung sei auch deshalb fragwürdig, weil grosse Teile der Insel von der Pandemie nur minimal betroffen seien. Es habe in keinem Hotel der TUI in Mallorca einen Vorfall gegeben. Der Konzern und auch der Deutsche Reiseverband (DRV) erklärten, sie hofften auf ein baldiges Ende der Reisewarnung.

Die Lufthansa hält trotz der Reisewarnung an ihrem Flugplan nach Spanien fest. «Lufthansa und Eurowings fliegen auch weiterhin nach Spanien - inklusive Mallorca», sagte ein Konzernsprecher der «Bild»-Zeitung. Pro Woche würden 180 Flüge aus Deutschland nach Palma starten. 150 der Flüge würden mit der Lufthansa-Tochter Eurowings und 30 mit Lufthansa aus Frankfurt am Main und München ausgeführt. Das wären für Mallorca laut Lufthansa rund 36.000 Passagiere pro Woche.

Trotz der jüngsten Reisewarnung bestehe nach wie vor eine gute Auslastung - auch auf diesen Flügen. «Wir setzen darauf, dass unsere Passagiere weiterhin verantwortungsvoll alle gebotenen Schutzmassnahmen umsetzen und die Regelungen bei Rückkehr einhalten», sagte der Sprecher.

Nach der Einstufung als Corona-Risikogebiet hatte das Auswärtige Amt am Freitag eine Reisewarnung für das spanische Festland und die Balearen-Inseln wie Mallorca und Ibiza herausgegeben. Für Reiserückkehrer bedeutet diese Regelung, dass sie sich nach der Wiedereinreise nach Deutschland für eine gewisse Zeit in Quarantäne begeben müssen, bis ein negativer Corona-Test vorliegt. Ausgenommen bleiben nur die Kanarischen Inseln.

In Spanien traten am Montag verschärfte Corona-Beschränkungen gegen die Ausbreitung der Pandemie in vier weiteren Regionen in Kraft. Sie sehen unter anderem die Schliessung von Diskotheken und ein Rauchverbot auf der Strasse vor. Damit gelten die Verschärfungen mittlerweile in insgesamt sechs von 17 spanischen Regionen.

Die Bundesregierung knöpfte sich unterdessen die Luftfahrtbranche wegen der weiter schleppenden Rückerstattung für Reisende, deren Flüge wegen der Pandemie gestrichen wurden. «Nach Auffassung der Bundesregierung ist eine Nichterstattung berechtigter Ansprüche nicht akzeptabel», heisst es in einer Antwort der Regierung auf eine Kleine Anfrage der Grünen-Bundestagsfraktion, die dem «Handelsblatt» vorlag.

Die Corona-Pandemie stelle zwar auch für die Fluggesellschaften eine «besondere Ausnahmesituation» dar. Dennoch sei spätestens seit der Mitteilung der EU-Kommission vom 13. Mai 2020 klar gewesen, dass es für Flugtickets nur eine freiwillige Gutscheinregelung geben werde. «Die Fluggesellschaften hatten ausreichend Zeit, um die Erstattungsverfahren entsprechend vorzubereiten und die Anträge zügig bearbeiten zu können.»

Aufgrund der Corona-Pandemie war der Luftverkehr Mitte März nahezu vollständig zusammengebrochen, tausende Flüge wurden storniert. Grundsätzlich müssen die Gesellschaften den Ticketpreis innerhalb von sieben Tagen erstatten. Lufthansa und andere Gesellschaften hatten hingegen zunächst darauf gesetzt, die Kunden mit Gutscheinen abzufinden. Dies scheiterte aber an der EU-Kommission.

Die irische Billigfluggesellschaft Ryanair kündigte angesichts der verstärkten Ausbreitung der Pandemie in Europa an, in den kommenden beiden Monaten die Zahl der Flüge um 20 Prozent zu kürzen. Betroffen seien insbesondere Flüge in das von der Pandemie schwer getroffene Spanien sowie nach Frankreich.

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