Die Türkei wollen in Syrien gegen die Kurden losschlagen, sollten die USA ihren Abzug zulange hinauszögern. Nun wird die Offensive vorbereitet.
Recep Tayyip Erdogan, Präsident der Türkei, winkt.
Erdogan hatte die Offensive bereits im Dezember angekündigt. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Türkei stellt Lastwagen mit Panzern und Kriegsgeräten an die syrische Grenze.
  • Das Land bereitet damit die Vorbereitung für eine Anti-Kurden-Offensive «intensiv» fort.
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Die Türkei rüstet sich trotz des Widerstandes der US-Regierung weiter für eine geplante Offensive gegen kurdische Truppen in Nordsyrien. Die Nachrichtenagentur DHA berichtete heute Freitagmorgen von neuen Kriegsgerät-Lieferungen Richtung türkisch-syrischer Grenze. Lastwagen mit Panzern an Bord seien auf dem Weg in die Grenzprovinzen Gaziantep und Sanliurfa gesichtet worden.

Verteidigungsminister Hulusi Akar besuchte am Morgen die Grenze und sagte der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu zufolge, dass die Vorbereitungen für die Offensive «intensiv fortgesetzt» würden. «Vor uns liegt Manbidsch und der Osten des Euphrat», sagte er. Die Türkei will dort vor allem gegen die kurdische YPG-Miliz vorgehen, die sie als Terrororganisation ansieht.

Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte die Offensive im Dezember angekündigt, aber vorerst auf Eis gelegt, nachdem die USA ihren Truppenabzug aus Syrien angekündigt hatten. Am Donnerstag betonte Aussenminister Mevlüt Cavusoglu in einem Interview des Senders NTV allerdings, dass die Türkei losschlagen werde, sollten die USA ihren Abzug zu lange hinauszögern. Die hatten den Abzug wiederum jüngst an die Bedingung geknüpft, dass die Türkei die YPG nicht angreift. Die Kurdenmiliz ist ein wichtiger Alliierter der USA im Kampf gegen die Terrormiliz IS.

Im Raum steht neben der Diskussion über die türkische Offensive gegen die kurdischen Truppen in Nordsyrien auch die Frage, welche Rolle die Türkei im Kampf gegen den IS in Syrien übernehmen kann und soll. Cavusoglu wiederholte am Donnerstag, dass die Türkei die Fähigkeit habe, den IS allein weiter zu bekämpfen.

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