UN-Umweltprogramm: Staaten müssen mehr Schutzgebiete ausweisen
Die UN drängt auf beschleunigte Bemühungen zum Schutz der Erde, da die aktuellen Massnahmen nicht ausreichen.
Um die im Weltnaturschutzabkommen festgelegten Ziele zu erreichen, müssen die Staaten nach Einschätzung der Vereinten Nationen schneller handeln. Derzeit stünden weltweit 17,6 Prozent der Landflächen und 8,4 Prozent der Meeresflächen unter Schutz. Dies teilte das UN-Umweltprogramm (UNEP) bei der Vorstellung des «Protected Planet Report 2024» auf der Weltnaturschutzkonferenz (COP16) im kolumbianischen Cali mit.
Im Jahr 2022 hatten sich in Montreal rund 200 Staaten verpflichtet, mindestens 30 Prozent der weltweiten Land- und Meeresflächen unter Schutz zu stellen. «Der heute vorgelegte Bericht zeigt, dass in den vergangenen Jahren einige Fortschritte erzielt wurden. Aber wir kommen nicht annähernd weit oder schnell genug voran», sagte UNEP-Direktorin Inger Andersen.
Biodiversität als Lebensgrundlage
Bei der COP16 in Kolumbien geht es vor allem um die technische Umsetzung des Weltnaturvertrages sowie um Finanzierungsfragen. «Auf dieser Weltnaturkonferenz müssen wir die vor zwei Jahren verabschiedeten Beschlüsse mit Leben füllen.» Dies sagte Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) in Cali.
«Dabei geht es hauptsächlich darum, Lebensräume verschiedenster Arten zu erhalten und wiederherzustellen. Das ist nicht nur wichtig, um die Vielfalt der Natur zu bewahren, sondern um unsere eigenen Lebensgrundlagen zu sichern. Biodiversität gibt uns sauberes Wasser, fruchtbare Böden und artenreiche Meere, die uns ernähren können.»