UNO stellt Hilfsgüter für Flüchtlinge aus Äthiopien bereit
Vor dem Hintergrund der Kämpfe um die äthiopische Region Tigray haben die Vereinten Nationen 32 Tonnen Hilfsgüter in das Nachbarland Sudan geliefert.
Das Wichtigste in Kürze
- Zehntausende flüchteten vor Kämpfen in den Sudan.
Eine weitere Lieferung werde am Montag erwartet, teilte das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) am Freitag mit. Mehr als 43'300 Menschen flüchteten demnach aus Äthiopien in den benachbarten Sudan. Bei rund der Hälfte der Flüchtlinge handelt es sich den Angaben zufolge um Kinder.
UN-Flüchtlingskommissar Filippo Grandi flog in die sudanesische Hauptstadt Khartum, um die Lieferungen zu überprüfen. «Ich will dem Sudan meine Solidarität und meinen Dank aussprechen, dass sie ihre Grenzen für Flüchtlinge geöffnet haben», sagte er.
Ein UNHCR-Sprecher sagte in Genf, dass humanitäre Organisationen vor Ort seien, um Unterkünfte und Hilfen zur Verfügung zu stellen. Das UNHCR habe etwa geholfen, fast 10'000 Menschen in dem Flüchtlingslager Um Raquba unterzubringen. «Aber es werden mehr Mittel benötigt, und der Sudan braucht dringend internationale Unterstützung», fügte er hinzu.
Seit mehreren Monaten Spannungen
In der abtrünnigen äthiopischen Region Tigray gibt es bereits seit Monaten Spannungen. Die TPLF dominierte drei Jahrzehnte lang die äthiopische Politik, bevor der aktuelle Regierungschef Abiy 2018 an die Macht kam. Anfang des Monats sandte Abiy Streitkräfte nach Tigray, wodurch der Konflikt mit der TPLF vollends entbrannte.
Beobachter befürchten, dass sich die Krise ausweiten und die ganze Region destabilisieren könnte. Die UNO warnte bereits vor einer «umfassenden humanitären Krise».