US-Armee soll bis zu 5000 unbegleitete Flüchtlingskinder unterbringen
Angesichts der wachsenden Zahl von Migranten aus Mittelamerika hat die Regierung von US-Präsident Donald Trump das Verteidigungsministerium zur Suche nach potenziellen Unterkünften für bis zu 5000 unbegleitete Minderjährige aufgerufen.
Das Wichtigste in Kürze
- Pentagon trifft Vorkehrungen nach Zunahme illegaler Zuwanderung über Mexiko.
Das Gesundheitsministerium habe eine Anfrage an die Armee gestellt, mögliche Unterbringungen bis Ende September ausfindig zu machen, sagte Pentagon-Sprecher Jamie Davis am Donnerstag. Die Unterkünfte sollen jedoch nur bei Bedarf tatsächlich in Anspruch genommen werden.
Das Pentagon werde mit den Militäreinheiten vor Ort nach geeigneten Standorten suchen, sagte der Sprecher. Infrage kommen etwa Einrichtungen oder Grundstücke der US-Armee, in denen die Kinder vorläufig untergebracht werden könnten.
Nach Angaben des US-Grenzschutzes war die Zahl der illegal in die Vereinigten Staaten eingereisten Minderjährigen im Februar auf mehr als 6800 gestiegen. Im Januar waren es noch rund 5100 Kinder und Jugendliche. Der Grenzschutz übergibt diese an die Behörde für Kinder und Familien des Gesundheitsministeriums, die dann versucht, die jungen Flüchtlinge etwa bei bereits in den USA lebenden Verwandten unterzubringen.
Ist dies nicht möglich, kümmert sich die Behörde um Unterkünfte für die Minderjährigen. Derzeit betreut sie nach eigenen Angaben rund 11.500 Flüchtlingskinder.
Insgesamt war die Zahl der illegal in die USA einreisenden Migranten im vergangenen Monat deutlich gestiegen. 76.100 Menschen wurden im Februar nach ihrer Einreise aus Mexiko auf US-Territorium gestoppt, darunter viele Jugendliche und Familien. Trump versucht, mit seiner rigorosen Migrationspolitik diese Entwicklung zu stoppen und will dafür unter anderem eine umstrittene Mauer an der Grenze zu Mexiko errichten lassen.