Prigoschin-Sohn soll Wagner-Truppe übernehmen
US-Experten befürchten, dass die russische Privatarmee Wagner doch wiederbelebt werden könnte: Durch den Sohn des verstorbenen Anführers Jewgeni Prigoschin.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Wagner-Truppe steht nach dem Tod von Anführer Prigoschin vor einer ungewissen Zukunft.
- US-Kriegsanalysten hatten den Kämpfern ohne ihren starken Mann wenig Potenzial attestiert.
- Doch jetzt soll die Truppe von Prigoschins Sohn Pawel übernommen werden.
Nach dem Tod von Söldner-Chef Jewgeni Prigoschin haben westliche Militärexperten den Untergang der Privatarmee Wagner prognostiziert. Doch jetzt müssten frühere Einschätzungen diesbezüglich korrigiert werden.
Grund ist Prigoschins Sohn Pawel, der offenbar die Führung der Einheiten übernehmen könnte – und zwar im Auftrag Putins. Darauf verweisen die Experten des Instituts für Kriegsstudien (ISW) im neusten Update, gestützt auf Wagner-nahe Quellen.
Prigoschin-Sohn soll Wagner für Putin weiterführen
Demnach soll Pawel Prigoschin mit der Nationalgarde verhandeln, die der Präsidialverwaltung untersteht und über eigene Kampftechnik verfügt. Gleichwohl müssten Waffen, Munition und Logistik vom Verteidigungsministerium bereitgestellt werden, hiess es.
Wagner könne geeint unter Kontrolle der russischen Nationalgarde oder des Verteidigungsministeriums zur Gefahr werden für Kiew. Das hiess es in einer vom ISW am Sonntag (Ortszeit) veröffentlichten Analyse.
Status der Wagner-Gruppe weiter unklar
Präsident Wladimir Putin hatte den früheren Wagner-Funktionär und Mitbegründer der Armee, Andrej Troschew, in der vergangenen Woche im Kreml empfangen. Dort soll er ihn mit der Bildung von Freiwilligen-Einheiten beauftragt haben.
Putin hatte auch betont, dass die Verbände vor allem im Krieg gegen die Ukraine eingesetzt werden sollen. Unter Prigoschin hatte die Armee immer wieder Gebiete erobert in dem Nachbarland, darunter die Stadt Bachmut in der Ostukraine.
Insgesamt sei der Status der Wagner-Gruppe aber weiter unklar, hiess es in der ISW-Analyse. Die Einheiten seien über verschiedene Länder verteilt, darunter Belarus, die Zentralafrikanische Republik, Libyen und Mali. Es gebe aktuell auch keinen klaren Anführer der Gruppe.