14 Bundesstaaten, ein Drittel aller Delegierten und viel Spannung: Das Präsidentschaftsrennen der US-Demokraten ist mit dem Superwahltag «Super Tuesday» in die heisse Phase gegangen.
Präsidentschaftsbewerber Sanders (l.) und Biden
Präsidentschaftsbewerber Sanders (l.) und Biden - GETTY IMAGES NORTH AMERICA/AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Biden will mit neuem Elan zum wichtigsten Sanders-Gegner werden.
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Bei den Vorwahlen in 14 Bundesstaaten galt der linke Senator Bernie Sanders am Dienstag als klarer Favorit. Zuletzt war aber Ex-Vizepräsident Joe Biden im Aufwind: Er bekam vor dem Super-Dienstag die Unterstützung der ausgeschiedenen Bewerber Pete Buttigieg und Amy Klobuchar.

Der Mitte-Politiker trat am Montagabend bei einer Wahlkampfveranstaltung in Houston im Bundesstaat Texas auf. Biden griff Sanders dabei scharf an: «Die meisten Amerikaner wollen nicht das Versprechen einer Revolution, sie wollen eine Garantie für Ergebnisse bei Dingen, die ihnen wichtig sind.» Nötig seien «wirkliche Ergebnisse» - und dafür werde er als Präsident sorgen.

Biden will am «Super Tuesday», bei dem rund ein Drittel aller knapp 4000 Delegiertenstimmen zur Wahl des Präsidentschaftskandidaten der Demokraten vergeben werden, seine Position als wichtigster Rivale von Senator Sanders im Vorwahlkampf festigen. Der Ex-Vizepräsident hatte den Vorwahlstart verpatzt, dann aber am Samstag im Bundesstaat South Carolina einen triumphalen Erfolg eingefahren.

Umfragen zum Super-Dienstag wie auch die landesweiten Befragungen sahen zuletzt Sanders klar vorne. Der 78-Jährige dürfte unter anderem den bevölkerungsreichen Bundesstaat Kalifornien für sich entscheiden, in dem allein 415 Delegierte vergeben werden.

Der Erfolg des selbsternannten «demokratischen Sozialisten» Sanders, der seinen Anhängern eine «politische Revolution» verspricht, weckt bei vielen Demokraten aber grosse Sorgen: Sie fürchten, dass der Senator wegen seiner linken Positionen Wähler der politischen Mitte verschrecken und deswegen letztlich gegen Amtsinhaber Donald Trump verlieren könnte.

Das interne Präsidentschaftsrennen der Demokraten hat sich deswegen inzwischen zu einem Wettbewerb zwischen dem moderaten und dem linken Parteiflügel zugespitzt. Mit Buttigiegs und Klobuchars Unterstützung für Biden ist das Mitte-Lager zusammengerückt. Trump versucht, Öl ins Feuer zu giessen, und wirft den Demokraten einen «Putsch» gegen Sanders vor. Die Vorwahlen seien «manipuliert».

Biden, der sich im Wahlkampf immer wieder Versprecher und Aussetzer leistete, ist allerdings nicht der unangefochtene Anführer der moderaten Demokraten: Am Super-Dienstag steigt der Medienmilliardär und frühere New Yorker Bürgermeister Michael Bloomberg in das Vorwahlrennen ein.

Der 78-Jährige, der die ersten vier Vorwahlen ausgelassen hatte, hat hunderte Millionen Dollar in den Wahlkampf gesteckt und ist in landesweiten Umfragen auf den dritten Platz vorgerückt. Ihm folgt auf dem vierten Platz die linke Senatorin Elizabeth Warren.

Die Vorwahlen ziehen sich noch bis in den Juni. Der Präsidentschaftskandidat der Demokraten wird bei einem Parteitag im Juli gekürt. Er wird am 3. November gegen Amtsinhaber Trump antreten.

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