USA und Russland: Mattis erwägt Treffen mit Schoigu
Das Wichtigste in Kürze
- Jim Mattis zieht ein Treffen mit Sergej Schoigu in Betracht.
- Es sei aber noch «keine Entscheidung» der beiden Verteidigungsminister gefallen.
Nach dem ersten bilateralen Gipfel von US-Präsident Donald Trump und dem russischen Staatschef Wladimir Putin zieht US-Verteidigungsminister Jim Mattis ein Treffen mit seinem russischen Kollegen Sergej Schoigu in Betracht. In der Sache sei aber noch «keine Entscheidung» gefallen, sagte Mattis am Freitag in Washington.
Er sei für die «Wiedereröffnung der Kommunikation» zwischen den beiden Ländern. «Es ist überaus wichtig, dass wir mit denjenigen Ländern sprechen, mit denen wir die grössten Differenzen haben», sagte Mattis. Bei Trumps Treffen mit Putin sei jedoch «kein Politikwechsel» beschlossen worden.
Am Dienstag hatte Mattis gesagt, es werde keine Zusammenarbeit mit dem russischen Militär im Bürgerkriegsland Syrien geben – zumindest nicht zum jetzigen Zeitpunkt. Die Entscheidung liege bei Präsident Trump und US-Aussenminister Mike Pompeo. Damit reagierte Mattis auf russische Angaben, Putin habe mit Trump eine Zusammenarbeit in Syrien vereinbart, um die Rückkehr syrischer Flüchtlinge zu ermöglichen.
Russland unterstützt Syriens Machthaber Baschar al-Assad militärisch, die USA stehen auf der Seite gemässigter Regierungsgegner. Um ungewollte Zusammenstösse zwischen dem russischen und dem US-Militär in Syrien zu verhindern, wurde eine spezielle Telefonverbindung zwischen beiden Seiten eingerichtet.
Letzter Kontakt vor drei Jahren
Nach Angaben des Pentagon fand der letzte Kontakt zwischen einem US- und einem russischen Verteidigungsminister im September 2015 statt. Damals telefonierte Mattis' Amtsvorgänger Ash Carter mit Schoigu. Das letzte persönliche Treffen geht auf Oktober 2013 zurück, als Schoigu und der damalige Pentagon-Chef Chuck Hagel einander begegneten. Einige Monate später annektierte Russland die Krim.
Trump und Putin hatten am Montag vergangener Woche in Helsinki ihren ersten bilateralen Gipfel abgehalten. Trumps Auftritt sorgte in Teilen der US-Öffentlichkeit für grosse Empörung, weil er es bei der gemeinsamen Pressekonferenz mit Putin vermieden hatte, die mutmasslich von Russland ausgegangenen Cyberattacken auf die US-Demokraten im Wahlkampf zu verurteilen.
Am Freitag hiess es aber von Trump und Putin, sie wollten ihre bilateralen Gespräche bei Besuchen in Washington und Moskau fortsetzen. Termine wurden noch nicht genannt.