USA zeigen sich beim Thema Nord Stream 2 kompromisslos
US-Aussenminister Mike Pompeo hat bei einem Besuch in Polen die kompromisslose Haltung Washingtons gegenüber der deutsch-russischen Pipeline Nord Stream 2 bekräftigt.
Das Wichtigste in Kürze
- Aussenminister Mike Pompeo warnt bei Besuch in Warschau vor Sicherheitsrisiken.
US-Präsident Donald Trump habe «sehr deutlich» gemacht, «dass Amerika alles in seiner Macht stehende tun wird, dass Europas Sicherheit bei Energieentscheidungen an erster Stelle steht», antwortete Pompeo am Dienstag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem polnischen Kollegen Jacek Czaputowicz auf die Frage, ob die USA Sanktionen erwägen würden.
Die Pipeline «leitet Geld» auf einem Weg nach Russland, der Europa letztendlich wehtun werde. Zudem sei das Projekt mit «enormen Sicherheitsrisiken» verbunden, sagte der US-Aussenminister. Czaputowicz stimmte zu: «Wir teilen die Ansicht, dass das Nord-Stream-2-Projekt nicht Europas Energiesicherheit dient, wir halten es für ein gescheitertes Projekt, dass der Energiesicherheit auf dem Kontinent sogar schadet.»
Die neue Pipeline soll Gas von Russland durch die Ostsee nach Deutschland transportieren. Einige EU-Staaten wie auch US-Präsident Trump sehen das Projekt äusserst kritisch und warnen vor einer wachsenden Abhängigkeit Deutschlands von Moskau. Polen und die Ukraine als bisherige Transitländer für Gaslieferungen würden zudem geschwächt.
Während US-Aussenminister Pompeo in Warschau gegen das Projekt wetterte, empfing Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) den US-Vize-Energieminister Dan Brouillette zu einer Investorenkonferenz in Berlin. Bei dem Treffen versprach Altmaier, Deutschland werde künftig sehr viel mehr Flüssiggas (LNG) importieren.
Als Lieferant stünden die USA mit ihren Schiefergasvorkommen bereit. Dass es sich dabei um einen «Deal» handele - Deutschland kauft LNG aus den USA, die dafür ihre Kritik und Sanktionsdrohungen gegen Nord Stream 2 fallen lassen - wiesen beide Politiker zurück.