Vereinte Nationen «sehr besorgt» über Konflikt
Ein Vertreter der Vereinten Nationen hat sich «sehr besorgt» über die Spannungen zwischen Frankreich und der islamischen Welt gezeigt.
Das Wichtigste in Kürze
- Vereinten Nationen zeigen sich «sehr besorgt» über den Konflikt von Mohammed-Karikaturen.
- Moratinos ruft zu gegenseitigem Respekt von Religionen und politischen Ansichten auf.
Der Leiter der Allianz der Zivilisationen, Miguel Ángel Moratinos, rief am Mittwoch zu «gegenseitigem Respekt» verschiedener Glaubensrichtungen auf. Die Karikaturen hätten zu «Gewalttaten gegen unschuldige Zivilisten geführt».
Die Beleidigung von Religionen und heiligen Symbolen provoziere Hass und gewalttätigen Extremismus. Die Allianz der Zivilisationen ist ein UN-Gremium zur Bekämpfung von Extremismus.
Auslöser der Spannungen waren die Aussagen des französischen Präsidenten Emmanuel Macron zur Verteidigung der Meinungsfreiheit nach dem islamistischen Anschlag auf einen Geschichtslehrer bei Paris. Der Lehrer hatte seinen Schülern im Unterricht über Meinungsfreiheit Mohammed-Karikaturen gezeigt. Daraufhin wurde er von einem 18-Jährigen tschetschenischer Herkunft enthauptet.
Macrons Äusserungen sorgen für Entrüstung
Der französische Präsident fand klare Worte gegen Islamisten und betonte, Frankreich werde «Karikaturen und Zeichnungen nicht aufgeben». Unter anderem in Pakistan, der Türkei, den Palästinensergebieten, Bangladesch und dem Iran sorgten Macrons Äusserungen für Entrüstung.
In Bangladesch gingen zehntausende Menschen auf die Strasse. Mehrere Länder riefen zum Boykott französischer Waren auf. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan riet Macron gar, seinen «Geisteszustand untersuchen» zu lassen. Der tschetschenische Präsident Ramsan Kadyrow verglich Macron mit einem «Terroristen».